OZEANIEN/AUSTRALIEN - Erneuter Appell von Kardinal Pell im Hinblick auf die Abstimmung über die neuen Bestimmungen zum Klonen in der Abgeordnetenkammer

Montag, 27 November 2006

Sydney (Fidesdienst) - Sollte die Abgeordnetenkammer das Gesetz zum Klonen billigen, dann wäre dies „eine Vergeudung öffentlicher Gelder für eine unproduktive Forschungslinie“. Sollte die Abgeordnetenkammer „den Fehler des Senats wiederholen, dann würden wir uns noch schneller auf einen steilen Abhang zubewegen“, so Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, in einem jüngsten Appell kurz vor der Abstimmung der Abgeordnetenkammer zum Thema Klonen. Nachdem der Senat sich am vergangenen 7. November für eine Billigung des neuen Gesetzes aussprach, liegt ein entsprechender Gesetzentwurf nun der Abgeordnetenkammer vor, die bis Ende November darüber abstimmen soll.
Kardinal Pell äußert in seinem Appell seine große Sorge hinsichtlich eines möglichen Abdriftens der australischen Wissenschaft: „Unwissen und Verwirrung sind zu diesem Thema weit verbreitet, doch gegen die wirklich wichtigen Prinzipien wird dabei verstoßen und es werden neue Beurteilungsrichtlinien geschaffen. Nur wenige Australier wissen, dass das Dokument die Herstellung geklonter Embryonen mit nur einem Genetischen Elternteil legalisieren will, oder hybride Embryonen mit mehreren genetischen Eltern, und Embryonen, deren genetische Mutter ein weiblicher Embryo ist, das abgetrieben wurde. Die Wissenschaftler wollen noch unreife Eizellen, die aus abgetriebenen weiblichen Föten gewonnen werden für Versuche benutzen und zerstören.“
Der Kardinal fügt hinzu: „Es gibt keinen wissenschaftliche Beweise, die rechtfertigen würden, dass ein föderatives Parlament den rechtlichen Schutz des Menschenlebens abbaut; deshalb sollten die Abgeordneten nicht öffentliche Gelder in unproduktive Forschungslinien investieren und sich klar darüber ausdrücken, was sie heute legalisieren wollen und für die Zukunft planen.“
Nach Ansicht von Beobachtern aus katholischen Kreisen in Australien, wurde die Debatte zur Frage des Klonens zu kurz und oberflächlich geführt. Die Kirche brachte ihre ablehnende Position im Hinblick auf die Abstimmung im Senat zum Ausdruck und klagte diesbezüglich darüber, dass selbst die Politiker nicht ausreichend über die ethischen und wissenschaftlichen Zusammenhänge des Gesetzentwurfs informiert wurden. (PA) (Fidesdienst, 27/11/2006 - 28 Zeilen, 308 Worte)


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