VATIKAN - „Die Kranken annehmen, sich mit ihnen identifizieren, dies sind die beiden Grundpfeiler der Heilung infizierte Patienten und der Bekämpfung von Infektionskrankheiten“: XXI. Kongress des Päpstlichen Rates die Pastoral im Krankendienst

Freitag, 24 November 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am gestrigen 23. November begann im Vatikan der XXI. Kongress des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, der bis zum 25. November tagen wird. Die Veranstaltung steht dieses Jahr unter dem Motto „Die pastoralen Aspekte der Behandlung von Infektionskrankheiten“.
Die Eröffnungsansprache heilt der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, Kardinal Lozano Barragan, der insbesondere darauf hinwies, dass neben der medizinischen Betreuung auch die geistliche und seelsorgerische Begleitung von Patienten mit Infektionskrankheiten besonders wichtig ist, unabhängig von der Gefährlichkeit der Krankheit.
„Ziel dieser Konferenz ist es, im Evangelium ein neues Licht zu finden und damit das kirchliche Handeln zu verbessern“, so Kardinal Barragan.
Der Präsident des Päpstlichen Rates erwähnte auch einige wissenschaftliche Aspekte im Hinblick auf den gegenwärtige Stand der Infektionskrankheiten und ging dabei von einem historischen Rückblick aus, um schließlich über die pastoralen Aspekte bei der Behandlung von Infektionskrankheiten und einige seelsorgerische Richtlinien bei der Bekämpfung dieser Krankheiten zu erwähnen.
„Die Kranken annehmen und sich mit ihnen identifizieren, werden die beiden Grundpfeiler für die Heilung von Patienten mit einer Infektionskrankheit und bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten sein. Die christliche Solidarität beseelt auf diese Weise die Mitarbeiter im Krankendienst und alle, die sich dem evangelischen Gebot verpflichten: Curate infirmos“, so der Kardinal abschließend.
Am ersten Kongresstag erläuterte Professor Ponchon von der Fakultät für Geschichte der Medizin der Universität Salamanca (Spanien), die Geschichte der Behandlung von Infektionskrankheiten, die seit jeher zu den Haupttodesursachen gehören. Dr. Petrosillo, der Leiter der nationalen Abteilung für Infektionskrankheiten des römischen Krankenhauses „Spallanzani“ sprach über auftretende und wieder auftretenden Krankheiten, an denen pro Tag ein bis vier Menschen sterben, davon 80% an Aids, TBC, Malaria und Darminfektionen-
Den Zusammenhang zwischen Globalisierung und Krankheiten erläuterte Dr. Mario Raviglione von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der vor allem darauf hinwies, dass die Globalisierung heute zu den größten Problemen bei der Verbreitung von Infektionskrankheiten gehört. „Neue und alte Endemien, haben sich in den vergangenen Jahren sehr rasch in aller Welt ausgebreitet“, so der Vertreter der WHO.
„in den Vergangenen dreißig Jahren wurden 40 neue Infektionskrankheiten identifiziert, darunter Aids, Hepatitis C und SARS, die sich jedoch in den verschiedenen Teilen der Welt in unterschiedlicher Weise auswirken. In Afrika sterben 70% der Menschen an Infektionskrankheiten, in Asien und Lateinamerika sind es rund 40%, während der Anteil in Europa und in den Vereinigten Staaten bi 10% liegt“, so Dr. Raviglione. „Zu den wichtigsten Krankheiten gehören HIV und Malaria (37%), Darminfektionen (38%), Krankheiten, die durch eine Impfung verhindert werden könnten (9%)“. Der Mitarbeiter der WHO betonte, dass die Globalisierung zu einem starken Anstieg bei der Verbreitung von Krankheiten geführt hat, neben anderen Faktoren wie zum Beispiel Umwelteinflusse, Entwaldung, der falsche Umgang mit Wasservorkommen, demographische und technologische Aspekte.
Hinsichtlich der Beziehung zwischen der Tätigkeit der katholischen Kirche und Infektionskrankheiten erklärte der Sekretär des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, Erzbischof José Luis Redrado Marchite, dass „die Kirche im Bereich der Infektionskrankheiten stets fortschrittlich war. Man braucht nur daran zu denken, wie viele Heilige sich karitativen Werken zugunsten von Menschen mit Infektionskrankheiten gewidmet haben und dabei gestorben sind“. (AP) (Fidesdienst, 24/11/2006 - 53 Zeilen, 537 Worte)


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