VATIKAN - Primas der Anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury, besucht die Kongregation für die Evangelisierung der Völker

Freitag, 24 November 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am heutigen Freitag, den 24. November besuchte der Erzbischof von Canterbury und Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft, Dr. Rowan Williams, die Kongregation für die Evangelisierung der Völker im Rahmen seines Aufenthalts in Rom vom 21. bis 26. November anlässlich des 40. Jahrestages des historischen Treffens zwischen Papst Paul VI. und dem damaligen Erzbischof von Canterbury, Michael Ramsey.
Der Erzbischof von Canterbury wurde bei seiner Ankunft im „Palazzo di Propaganda Fide“ vom Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Robert Sarah, und vom Beigeordneten Sekretär und Präsidenten der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Henryk Hoser, empfangen. Nach einem privaten Gespräch mit dem Kardinalpräfekten Ivan Dias, ging die Delegation mit den Mitarbeitern des Missionsdikasteriums in die vor kurzem restaurierte nach Kardinal Newman benannte Kapelle, wo sie gemeinsam die Hymne „Praise to the Holiest“ sangen.
In der Kapelle der Heiligen Drei Könige der Kongregation für die Evangelisierung der Völker fand ein gemeinsames Gebet statt, an dem auch das Personal der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und der Päpstlichen Missionswerke teilnahm. In seinem Grußwort betonte der Kardinalpräfekt, dass „Anglikaner und Katholiken nicht nur durch den tiefen Wunsch nach der Annahme des heiligen Willens Gottes vereint sind, sondern auch durch die gemeinsame Berufung zur heilbringenden Mission Christi, und bei deren gemeinsamer Umsetzung wo immer dies möglich ist“. Indem er an die gemeinsame Erklärung des Jahres 1977 erinnerte, die von Papst Paul VI. und dem damaligen Erzbischof von Canterbury, Donald Coggan, unterzeichnet wurde, in der die gemeinsamen Elemente der katholischen und der anglikanischen Glaubensgemeinschaft aufgelistet sind, betonte Kardinal Dias, bezeichnete er dieses als solides Fundament, „auf das wir gemeinsame das Reich Gottes aufbauen könne, und von wo aus wir den süßen Duft Jesu Christi in alle Teile der Welt verbreiten können.“ Sodann fügte der Kardinal hinzu, dass die Berufung zum gemeinsamen Zeugnis von der Heilsbotschaft des Evangeliums „heute dringlicher denn je ist, in Anbetracht der gemeinsamen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen.“
Indem er seine Freude über den Besuch des Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft zum Ausdruck brachte, erinnerte Kardinal Dias daran, dass der „Palazzo die Propaganda fide“, damals unter dem Namen „Collegio Urbano“, Seminaristen aus aller Welt beherbergte, darunter „ein bekannter Theologe und Pionier des Bemühens um die Einheit der Christen, dessen Leben sowohl für die Anglikaner als auch für die Katholiken ein Geschenk war: John Henry Newman“. ER, der am 30. Mai 1847 in der Kappelle der Heiligen Drei Könige zum Priester geweiht wurde, „war ein Vorreiter des Zweiten Vatikanischen Konzils“ und auch angesichts von Schwierigkeiten vertrauter er sich stets vollkommen dem Herrn an und verbrachte lange Stunden im Gebet. Auch der heutige ökumenische Weg stoße auf Herausforderungen und Hindernisse, und „auch wenn wir nicht die volle kirchliche Gemeinschaft nicht vorhersehen können, glauben wir, dass der heilige Geist Gottes uns leitet und uns Schritt um Schritt zu unserer endgültigen Bestimmung der Einheit in der Liebe und in der Wahrheit führt.“.
Erzbischof Williams dankte in seiner freien Ansprache Kardinal Dias für seine Worte und für die Gelegenheit zum gemeinsamen Gebet. Sodann erinnerte er daran, dass die Kirche seit der Zeit der ersten Apostel missionarisch war und betonte die Pflicht zur Verbreitung der „Frohbotschaft“ in allen Teilen der Welt. Der Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die gemeinsamen Herausforderungen, denen Katholiken und Anglikaner bei der Mission in Afrika, Asien und Südamerika gegenüberstehen, „Herausforderungen, die wir nur gemeinsame überwinden können“. Im Anschluss an die Ansprache wurde das „Vater unser“ gebetet und Kardinal Dias und Erzbischof Williams beendeten die Begegnung mit einem gemeinsamen Segen für alle Anwesenden. (SL) (Fidesdienst, 24/11/2006 - 51 Zeilen, 600 Worte)


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