ASIEN/SINGAPUR - Über 200 Gläubige der katholischen chinesischen Diasporagemeinden nehmen am Dritten Weltkongress für Seelsorge und Evangelisierung in Singapur teil - Botschaft des Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker

Montag, 20 November 2006

Singapur (Fidesdienst) - Nach langer und sorgfältiger Vorbereitung wurde am Freitag, den 17. November 2006 in Singapur der Dritte Weltkongress für Seelsorge und Evangelisierung unter der katholischen chinesischen Diasporagemeinde eröffnet. Das Motto der Veranstaltung lautet Die Nachkommen von Yan und Huang, Objekte der Evangelisierung“. Über 200 Delegierte der chinesischen Diasporagemeinden aus Malaysia, Singapur und rund einhundert Diözesen aus 14 Ländern in aller Welt sind in Singapur anwesend. Außerdem nahmen an den Arbeiten zahlreiche Gläubige aus Hongkong, Macao und Taiwan teil. Geistliche aus Festlandchina, die in Singapur studieren, nehmen am Kongress als Beobachter teil.
Am feierlichen Eröffnungsgottesdienst nahmen Erzbischof Xie von Singapur, der emeritierte Erzbischof von Malaysia, Paul Pang OFM, der Leiter des Büros für die Förderung und das Apostolat der katholischen Diasporagemeinde bei der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Mgr. Joseph Chiang, der aus New Jersey (USA) angereist war, und der ehemalige Rektor der katholischen Fu Ren-Universität, Mgr. Li Zhen, teil. Mit ihnen konzelebrierten 36 Priester der chinesischen Diasporagemeinden. Die chinesische Gemeinde in Singapur veranstaltete eine abendliche Feier für die Kongressteilnehmer.
Prälat Li Zhen sprach in seinem Vortrag über die „Kultur der Yan Huang“, P. Luke Tsui Kam Yiu aus der Diözese Hongkong, der dort seit Jahren mit der Berufungspastoral und -bildung beauftragt ist, sprach über „Evangelisierung heute“. Im Verlauf der Versammlung fand auch ein Erfahrungsaustausch statt, bei er die einzelnen Delegationen aus den verschiedenen Ländern darüber berichteten, wie sie den christlichen Glauben in einem fremden Land erleben, wo sie vor allem mit einer anderen als ihre eigenen Kultur konfrontiert werden. Die Kongressteilnehmer befassten sich auch mit den Beziehungen zwischen Christentum und Konfuzianismus, zu dem sich die meisten Chinesen bekennen, sowie mit den Problemen der Inkulturation und den Herausforderungen der Mission, denen die chinesischen Katholiken in der Diaspora gegenüberstehen.
Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Ivan Dias, sandte eine Botschaft an P. Peng und an alle Kongressteilnehmer, in dem er seine Freude über die Initiativen und seinen herzlichen Glückwunsch zum Ausdruck bringt. Er bete dafür, dass „Gott alle Teilnehmer mit großer Gnade und himmlischer Gunst segnen möge“. Kardinal Dias erinnert in seiner Botschaft daran, dass sich alle bewusst sind, „dass die Arbeiter im Weinberg des Herrn nicht ausreichen, und dieses Problem in unserer heutigen Zeit zunehmend ernst wird“. Das Kongressthema bezeichnet der Kardinal als „angemessen und dringlich“. „Die Katholiken der chinesischen Diaspora sollen stolz darauf sein, dass sie den katholischen Glauben an die eigenen Nachkommen weitergeben und sie diejenigen, die nach ihnen kommen den Namen Christi kennen und verehren lassen“. Abschließend wünscht der Kardinal dem Kongress viel Erfolg.
Der Kongress wird am 21. November mit der Bekanntgabe des Ortes und des Datums des nächsten Kongresses zu Ende gehen. Ein Geistlicher, der sich zum Studium in Singapur aufhält erklärte gegenüber der katholischen Zeitung „Faith“: „Ich freue mich, dass ich an diesem Treffen als Beobachter teilnehmen darf. Es bewegt mich, wenn ich sehe, wie viele katholische Diasporagemeinden ihre eigenen Wurzeln bewahren und aktiv an der Evangelisierung teilnehmen. Ich wünsche mir, dass wir eine solide familiäre und freundschaftliche Beziehung mit den Diasporagemeinden aufbauen können und gemeinsam die Entwicklung und die Evangelisierung der Kirche unter den Chinesen voranbringen können.“
Der Weltkongress für Seelsorge und Evangelisierung der katholischen chinesischen Diasporagemeinden ist eine Initiative des Leiters des Büros für die Förderung und das Apostolat der katholischen chinesischen Diasporagemeinde bei der Kongregation für die die Evangelisierung der Völker, Pater Paul Pang OFM. Si findet alle drei Jahre in verschiedenen Ländern statt und soll die katholischen chinesischen Diasporagemeinden zur Evangelisierung anregen, die Gemeinschaft und die Solidarität unter den Gemeinden und mit der Ortskirche und mit der Weltkirche konsolidieren und den Austausch seelsorglicher und missionarischer Erfahrungen fördern.
Frühere Kongresse der chinesischen katholischen Diasporagemeinden fanden in Rom im Jahr 2000 und in San Francisco in den Vereinigten Staaten im Jahr 2003 statt. Im Heiligen Jahr fand der erste Kongress vom 27. September bis 3. Oktober 2000 statt, zeitgleich mit der Heiligsprechung der chinesischen Märtyrer. Die Teilnehmer (117), darunter Kardinäle, Bischöfe, Ordensleute und Laien aus der Diasporagemeinde versammelten sich in Castelgandolfo unter dem Motto „Auf dem gemeinsamen Weg zu Christus in der chinesischen Kultur“. Die Teilnehmer nahmen an den verschiedenen Feiern zur Heiligsprechung teil und tauschten ihre Erfahrungen des christlichen Lebens aus, wobei vor allem die Eckpunkte der Entwicklung der chinesischen katholischen Diasporagemeinde im Mittelpunkt standen. Der zweite Kongress stand unter dem Motto „Kong und Meng-Kultur, Vorwort zur Evangelisierung“ und fand in San Francisco vom 21. bis 25. September 2003 statt. Es nahmen 120 Vertreter der chinesischen Diasporagemeinde teil. (NZ) (Fidesdienst, 20/11/2006 - 65 Zeilen, 770 Worte)


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