AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Wir lehnen die Diskriminierung homosexueller Menschen ab, doch das Gesetz, das die so genannte Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen erlaubt, ist ein großer Fehler“, so Kardinal Napier

Mittwoch, 15 November 2006

Kapstadt (Fidesdienst) - Ein Gesetz, das gegen die Gesetze der Natur verstößt, das die Familie und damit die Keimzelle der Gesellschaft schwächt, das das Gemeinwohl schädigt und insbesondere das Wohl der Kinder, verbreitet eine falsche Botschaft, so Kardinal Wilfried Fox Napier, Vorsitzende der Südafrikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Durban, in einem Kommentar zu dem Gesetz zur so genannten Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen, das am 14. November vom südafrikanischen Parlament gebilligt wurde.
Im Oktober hatte Kardinal Napier in einer Verlautbarung die ablehnende Position der katholischen Kirche im Hinblick auf das Gesetz, das damals noch debattiert wurde, erläutert. Damit war er einer Bitte des „Portfolio Committee of Home Affairs on the Civil Union Bill“ des südafrikanischen Parlaments nachgekommen.
„Es ist falsch, die Ehe allein im Interesse und zugunsten derjenigen neu zu definieren, die keine normale Ehe schließen können“ so der Kardinal weiter, der daran erinnert, „das gewisse Vorteile auch auf andere Weise gewährleistet werden können. Zum Beispiel können sich zwei Menschen darauf einigen, dass sie ein Eigentum gemeinsam besitzen“.
Das Gesetz zu so genannte Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen wurde im Anschluss an eine Lebhafte Debatte mit 230 Ja-Stimmen und 41 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen gebilligt. Gegen den Gesetzentwurf hatten sich Vertreter aus konservativen und traditionalistischen Kreisen sowie die katholische Kirche und anderen religiösen Organisationen geäußert. In dem Gesetz wird die Ehe als „freiwillige Gemeinschaft zwischen zwei Personen“ bezeichnet, „die durch die Ehe feierlich beschlossen und angemeldet wird“, d.h. es handelt sich um eine „zivile Gemeinschaft“. Die Regierung hat bekräftigte unterdessen, dass das neue Gesetz zu den Maßnahmen zur Bekämpfung der Diskriminierung gehört. „Indem wir mit unserer Vergangenheit brechen (…) müssen wir gegen jede Form der Diskriminierung und alle Vorurteile kämpfen, einschließlich der Ablehnung gegenüber Homosexuellen“, so der südafrikanische Innenminister Nosiviwe Mapisa-Ngakula im Rahmen der Gesetzesdebatte. (LM) (Fidesdienst, 15/11/2006 - 31 Zeilen, 319 Worte)


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