VATIKAN - Botschaft von Kardinal Ivan Dias, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, zum Ersten Westafrikanischen Missionskongress in Ouagadougou: „Die missionarische Ausbildung des apostolischen Personals ist die erste Priorität“

Mittwoch, 15 November 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Anlässlich des Ersten Missionskongresses der Bischofskonferenzen des französisch-sprachigen Westafrika (CERAO), der am heutigen 15. November in Ouagadougou (Burkina Faso) beginnt und am 19. November zu Ende gehen wird, wendet sich Kardinal Ivan Dias, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in einer Botschafter an Veranstalter und Teilnehmer dieses Ereignisses von „großer kirchlicher Bedeutung“. Im Namen der Kongregation richtet sich der Kardinal mit einem brüderlichen Gruß an den Vorsitzenden der CERAO, Erzbischof Theodore Adrien Sarr von Dakar; an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger und Leiter des Missionsausschusses und der PMW bei der CERAO, Erzbischof Philippe Ouédrogo; sowie an Erzbischof Jean-Marie Compaoré von Ouagadougou.
Die Kongressarbeiten unter dem Motto „Ihr werdet meine Zeugen sein, bis an die Grenzen der Erde. Damit ihr mein Wort bringt und die verlorenen Söhne versammelt“ werden sich vor allem mit der missionarischen Berufung der Ortskirchen in dieser Region Afrikas befassen. „Ihr wollt euren großzügigen Beitrag zur Evangelisierung eures Kontinents und der Welt leisten“, schreibt Kardinal Dias. „ausgehend von der reichen Erfahrung eurer christlichen Gemeinden und durch das konkrete und fruchtbare Anregen zu einem erneuerten Engagement für die Mission ‚ad gentes’“.
In seiner Botschaft betont Kardinal Dias die Bedeutung dieses Kongresses, den er „mit großer Freude und Hoffnung“ begrüßt und der wenigen Wochen vor dem Kontinentalen Missionskongress in Dar-es-Salaam und auf den Spuren der großen Missionsgeschichte des 19. Jahrhunderts und der Sondersynode für Afrika im Jahr 1994 stattfindet. Synoden auf diözesaner und nationaler Ebene zeugten „von einer missionarischen Dynamik der Ortskirchen“, die beim Kongress vertreten sind, so der Kardinal. „Ihr versammelt euch nicht, um Pastoralprogramme und seelsorgerische Pläne auszudenken, sondern um euch zu erneuern und eure Art das Evangelium zu verkörpern, zu leben und zu bezeugen.“
Indem er an die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum diesjährigen Sonntag der Weltmission erinnerte, betonte Kardinal Dias, dass „die Liebe Gottes für jeden Menschen, das Herz der Erfahrung und der Verkündigung des Evangeliums ist und dass alle, die sie annehmen, ihrerseits zu Zeugen werden“. „Dem schwachen Menschen, der der Macht des Todes, des Leidens und der Sünde unterliegt, schenkt der barmherzige Gott das ewige Leben, damit alle Menschen gerettet werden und zur Fülle der Wahrheit gelangen“, heißt es in der Botschaft weiter, die auch an die wesentlichen Etappen der Initiation des Glaubens erinnert, die den langen Weg des „Gestaltannehmens“ Christi in uns (vgl. Gal 4,19) kennzeichnen. Indem sie diesen Etappen der Katechumene folgte entstanden und entwickelten sich die kirchlichen Gemeinden in der afrikanischen Region.
Die Kongressarbeiten werden einen historischen Überblick über die Mission ermöglichen und einige wichtige Elemente in Betracht ziehen, die auf dem Spiel stehen: das persönliche und gemeinschaftliche Gebet, die missionarische Ausbildung, die missionarische Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation. „Für die Kongregation für die Evangelisierung der Völker“, so Kardinal Dias, „ist die missionarische Ausbildung des Kirchenpersonals die erste Priorität. Der missionarische Geist wird sich nicht verbreiten, wenn Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sich nicht lebhaft bewusst werden, dass die Verkündigung der Botschaft des Evangeliums ihrer Berufung als geweihte Personen zutiefst innewohnt.“
Die vorrangige Bedeutung der missionarischen Animation entstehe aus der Überzeugung, dass die Kirche aus dem Evangelium geboren wurde, im Evangelium lebt und das Evangelium des Heils verkünden muss, so der Präfekt des Missionsdikasteriums. Indem er erneut alle Initiativen ermutigte, die in der Region den Missionsgeist wecken und missionarische Berufungen fördern, schließt Kardinal Dias seine Botschaft, indem er den Herrn um den Segen für die Kongressarbeiten bittet und diesen der Fürsorge Mariens, der Apostelkönigin und Mutter der Kirche anvertraut. (SL) (Fidesdienst, 15/11/2006 - 51 Zeilen, 604 Worte)


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