ASIEN/SÜDKOREA - „Erziehung zum Leben in der koreanischen Gesellschaft“. Beim Seminar für Bioethik in Seoul stellt die katholische Kirche ihr Programm für Initiativen und Forschungsvorhaben vor, die die Würde des Menschen respektieren

Montag, 13 November 2006

Seoul (Fidesdienst) - „Erziehung zum Leben in der koreanischen Gesellschaft“ lautet der Titel des Seminars, dass alljährlich von der Kommission für Bioethik der Koreanischen Bischofskonferenz unter Leitung von Bischof Francis Xavier Ahn Myong-ok in Zusammenarbeit mit der Kommission für das Leben der Erzdiözese Soul veranstaltet wird, die Msgr. Andrew Yeom Soo-jung leitet.
Beim diesjährigen Seminar, das in den vergangenen Tagen in den Räumlichkeiten der katholischen Universität Korea stattfand, betonte Bischof Ahn Myong-ok in seiner Eröffnungsansprache, dass „an Gott glauben auch bedeutet, sich stets daran zu erinnern, dass wir berufen sind, das Leben zu Lieben und uns stets und auf jeden Fall für die vorrangige Bedeutung des Lebens zu entscheiden.“ Den Grundlagenvortrag zum Seminar hielt der Erzbischof von Seoul, Kardinal Nicholas Cheoung, der vor allem auf die in der koreanischen Gesellschaf bestehenden Probleme hinwies, in der eine Kultur des Todes vorherrscht: dies werde, so der Kardinal, aus der besorgniserregend hohen Zahl der Selbstmorde, der Zunahme der Abtreibungen, der sittlichen Verwirrung unter den Jugendlichen, der Gleichgültigkeit der Erwachsenen und der Welt der Wissenschaft gegenüber dem Wert des Lebens ersichtlich. Der Kardinal betonten auch, dass es deshalb Aufgabe der Kirche sei, „das Worte des Lebens, das Evangelium des Lebens zu verkünden, damit in der koreanischen Gesellschaft das authentische Gewebe einer Kultur des Lebens entstehen kann“.
Professor Maeng Gwang-ho, der als Dozent an der Universität Korea unterrichtet und Professor Bernard Lee, Rektor der Fu Jen- Universität in Taiwan, erläuterten in ihren Beiträgen, die Bedeutung der „Kultur des Lebens“ im Kontext der Schulen und Universitäten. An der Universität Taiwan gibt es zum Beispiel verschiedenen Kurse, die durch eine theoretische und praktisch Vertiefung dazu beitragen, die Studenten zu Verhaltensweisen hinzuführen, die das Leben, von seiner Zeugung bis zum natürlichen Ende respektieren.
Auf dem Programm standen auch technische und wissenschaftliche Beiträge, die von Ärzten und Wissenschaftlern gehalten wurden, darunter Professor Gu Young-mo von der Universität Ullsan und Dr. Pak-Ji-young, der an der Staatlichen Universität Seoul Biologie unterrichtet. Diese befassten sich mit den aktuellen Fragen der Bioethik und den aktuellen Stand der Forschung, wobei sie sich auch mit der Frage der Nutzung erwachsener Stammzellen und embryonaler Stammzellen auseinandersetzten. Außerdem schilderten sie die Darstellung dieser Themen in den Medien und deren Verbreitung in den Schulen mit der daraus folgenden Rezeption unter den Jugendlichen.
Abschließend sprach der katholische Geistliche Peter Yang Ju-yeol aus der Erzdiözese Seoul über Initiativen und Bildungsprojekte für Jugendliche zum Thema Lebensschutz. Nach Aussage der Veranstalteter werden Bildungsinitiativen unter Jugendlichen ausschlaggebend sein, wenn es darum geht die koreanischen Gesellschaft der Gegenwart und der Zukunft mit den Werten der Kultur des Lebens zu durchdringen, die sich nicht an erster Stelle an kommerziellen Interessen ausrichtet, sondern in der die Würde der Person vom Status des Embryo bis zum Tod vorrangige Bedeutung hat. (PA) (Fidesdienst 13/11/2006 - 41 Zeilen, 482 Worte)


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