AFRIKA/MOSAMBIK - „Weshalb gibt es so viel Gewalt gegen Ordensleute in der Provinz Tete?“, fragen sich die Jesuiten im Mosambik nach dem Mord an Pater Waldyr dos Santos und der Laienmissionarin Idalina Gomes

Freitag, 10 November 2006

Maputo (Fidesdienst) - „Es war eine brutale Handlung, die die religiösen Institutionen in der Provinz Tete und insbesondere die Werke der Gesellschaft Jesu unter den Menschen in Angone beeinträchtigen und destabilisieren sollte“, so der Regionalobere der Jesuiten in Mosambik, Pater Carlos Giovanni Salomao, in einem Kommentar zum Mord an Pater Waldyr dos Santos, ein brasilianischer Jesuitenpater, und der portugiesischen Laienmissionarin Idalina Gomes, die in Angone, in der mosambikanischen Provinz Tete am 6. November ermordet wurden (vgl. Fidesdienst vom 7. November 2006).
In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, erklärt der Regionalobere der Jesuiten in Mosambik: „Es muss klargestellt werden, dass es sich bei dem Mord an Pater Waldyr und an Idalina nicht um eine so genannte Abrechnung gehandelt hat, wie aus einigen Medienberichten der Anschein entstehen könnte, sondern um eine brutale Gewalttat, die die religiösen Institutionen in der Provinz Tete und insbesondere die Werke der Gesellschaft Jesu unter den Menschen in Angone, vor allem im Bereich der Evangelisierung, der Erziehung, der Gesundheit und im sozialen Bereich mit dem Ziel der Entwicklung und des Wohlergehens dieser leidgeprüften Menschenbeeinträchtigen und destabilisieren sollte.“
„Die Gesellschaft Jesu hat eine lange Geschichte der Gemeinschaft mit den Menschen auf der Angone-Hochebene, wo sich Momente tiefer Freude mit anderen tiefer Trauer abwechseln“, heißt es in der Verlautbarung. „Wir haben uns immer darum bemüht, die Treue dieser Menschen zu ihrer eigenen Kultur zu bewahren und diese zu respektieren. Es ist richtig, wenn man sagt, dass die Christen zu jeder Zeit unsere Initiativen anerkannt und sich an ihnen beteiligt haben“.
„Eine große Anzahl von Jesuiten haben das Leben für die Sache des Evangeliums hingegeben“, heißt es in der Verlautbarung weiter. „Unter ihnen erinnern wir an: Miguel Ferreira da Silva, der bei seiner Arbeit starb, während er eine Kirche für die Menschen in Macanga bauen wollte; Pater Joao de Deus und Sivlio Moreira, die ihr Blut in einem Land vergossen, dessen Menschen sie liebten; P. Cirilo Moises Mateus, der sein Leben für das Volk hingab und dessen Todestag sich am 11. November zum fünften Mal jährt.“
„In den schwierigsten Augenblicken für die mosambikanische Bevölkerung, als viele vor dem Bürgerkrieg ins Exil nach Malawi flohen, blieben die Jesuiten bei den Menschen im Exil, und betreuten dort die Flüchtlingslager, um später nach der Unterzeichnung der Friedensvereinbarungen in Rom gemeinsam die Rückkehr in die Heimat zu feiern“, so der Jesuit.
„Wir werden uns nicht von einem so gemeinen und gewalttätigen Akt einschüchtern lassen. Wir werden alle darum bitten, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, damit die Welle der Gewalt, die das Land zerstört, beendet werden kann. Dieses Jahr wurden allein in der Provinz Tete bei 5 Überfällen Ordensleute (Comboni Missionare, Schwestern vom heiligen Vinzenz und Jesuiten) ermordet. Eine Frage, die sich uns stellt lautet: Weshalb gibt es in dieser Provinz so viel Gewalt gegen Ordensleute?“, so Pater Salomao.
„Wir wünschen uns, dass das Blut von Waldyr und Idalina geistliche Früchte trägt, die allein Gott Vater mit seiner unendlichen Großzügigkeit und Barmherzigkeit uns zeigen kann“, so der Missionar abschließend. (LM) (Fidesdienst 10/11/2006 - 43 Zeilen, 523 Worte)


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