ASIEN/NEPAL - Abkommen zwischen Regierung und Rebellen, „Doch in dem Land fehlt es noch an Stabilität und Versöhnung. Es muss eine Kultur des Friedens entwickelt werden“, so der Propräfekt im Gespräch mit dem Fidesdienst

Mittwoch, 8 November 2006

Kathmandu (Fidesdienst) - Am 7. November wurde ein Friedensabkommen zwischen der nepalesischen Interims-Regierung und den maoistischen Rebellen unterzeichnet, die mehrere unwegsame Regionen des Landes kontrollieren: die Vereinbarungen, die unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen zustande kamen, sehen eine Kontrolle der Vereinten Nationen über die Waffen der Rebellen vor, die Voraussetzung für die Vorbereitung von Wahlen sein soll. Die beteiligten Parteien einigten sich auch darauf, dass zumindest vorläufig die Monarchie nicht abgeschafft werden soll, die im Rahmen eines Volksaufstandes im April dieses Jahres in Frage gestellt worden war. Eine Entscheidung diesbezüglich soll das Parlament treffen, das im Juni 2007 gewählt werden soll.
Das Dokument seiht die Bildung einer neuen Regierung für Anfang Dezember vor, in der auch die Rebellen vertreten sein sollen. Außerdem wird ein Übergangsparlament die Geschäfte bis zu den Neuwahlen weiterführen.
Die Rebellen werden die Waffen niederlegen und den UN-Beobachtern den Zugang zu den von ihnen kontrollierten Gebieten gewähren. Nach mehreren gescheiterten Versuchen in den Jahren 2001 und 2003 zielen diese dritten Friedensgespräche, zu denen es nach den Protestkundgebungen gekommen war, die König Gyanendra dazu zwangen, auf die absolute Macht zu verzichten, soll die Stabilität in ein Land zurückbringen, in dem bei einem seit über 10 Jahren andauernden Bürgerkrieg rund 13.000 Menschen starben. Nach Ansicht von Beo0bachtern, könnte mit diesem Abkommen „eine neue Zeit des Friedens“ in Nepal beginnen.
„Doch es handelt sich nur um einen ersten Schritt“, so der Apostolische Propräfekt, P. Pius Perumana, der im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Vorsicht rät. „Es muss im Land eine Kultur des Friedens und der Versöhnung entstehen. Gegenwärtig gibt es noch keine Stabilität. Es wird voraussichtlich zu weiteren Protestkundgebungen und Volksaufständen kommen. Die Situation ins nicht ganz klar. Die nepalesische Bevölkerung wünscht Frieden und Demokratie: es bleibt zu hoffen, dass diese Vereinbarungen ein wichtiger Schritt in diese Richtung sind. Das Land hat genug von Krieg und Gewalt: Nun braucht es Ruhe und Wohlergehen. In unserem Kleinen, hoffen und beten wir als katholische Kirche dafür, dass alle beteiligten Parteien sich dafür einsetzen werden“. (PA) (Fidesdienst, 08/11/2006 - 33 Zeilen, 346 Worte)


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