AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Vor allem die Jugendlichen standen im Mittelpunkt der seelsorgerischen Fürsorge von Pfarrer Pascal Koné Naougnon, der in Cote d’Ivoire am Vorabend von Allerheiligen ermordet wurde

Montag, 6 November 2006

Gagnoa (Fidesdienst) - „Er war ein einfacher Pfarrer, der vor sein Amt ernst nahm und sich vor allem der menschlichen Förderung und dabei insbesondere den Jugendlichen widmete“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Gagnoa (Cote d’Ivoire) in einem Telefongespräch mit dem Fidesdienst über den am 31. Oktober in Divo, im Süden des Landes, ermordeten katholischen Geistlichen Pascal Koné Naougnon.
„Der Geistliche wurde Opfer eines versuchten Raubüberfalls im Pfarrhaus der Gemeinde von der Heiligen Familie in Divo“, so die Beobachter weiter. „Pfarrer Pascal ging gerade zu Bett, als er einige verdächtige Geräusche im Wohnzimmer hörte, und nachsehen wollte, was es war, als er sich mit einigen Banditen konfrontiert sah, die nicht davor zurückschreckten, auf ihn zu schießen, Seine Mitbrüder brachten ihn in das nahe gelegene Krankenhaus, doch der Geistliche starb an den Folgen seiner schweren Verletzungen“.
„Leider ist der Mord an Pfarrer Pascal nur eine weitere Episode, die von der Verschlechterung bei der öffentlichen Ordnung in unserem Land zeigt“, so der Beobachter aus Kreisen der Diözese. „Die Sicherheit ist in einigen Teilen Cote d’Ivoires nicht gewährleistet. Dass viele Waffen im Umlauf sind und dies nicht zuletzt wegen der politischen Instabilität, die seit 2002 andauert, führt zu seine Zuspitzung des Problems“.
Pfarrer Pascal Koné Naougnon wurde am 29. April 1955 in Bouaké in Cote d’Ivoire als Kind einer animistischen Familie geboren. Im Alter von 12 Jahren wurde er auf den Namen Pascal getauft. Er hatte bereits als Kleinkind seinen Vater verloren und war gezwungen mit einfachen Arbeiten zum Unterhalt der Bauernfamilie beizutragen. Im Alter von 25 Jahren trat er der Bewegung des Neokatechumenalen Wegs bei und es entwickelte sich seine Berufung zum Priesteramt. 1990 wurde er im Anschluss an ein internationales Treffen in Italien als Seminarist nach Peru entsandt, wo er sein Priesterausbildung am Seminar „Redemptoris Mater y Juan Pablo II“ in Callao begann.
1999 wurde er von Bischof Miguel Irizar Campos von Callao zum Priester geweiht. Danach war er in verschiedenen Teilen Perus als Priester tätig, darunter auch in Yurimaguas, Arequipa und Lima, wo er vor allem für seinen großzügigen Charakter und seine Dienstbereitschaft bekannt war. Im Jahr 2003 kehrte Pfarrer Pascal auf Wunsch des Bischofs von Gagnoa in seine Heimat zurück. Dort war er in der Pfarrei von der „Heiligen Familie“ in Divo tätig, wo er - wie die Beobachter aus Gagnoa berichten, von allen vor allem „für seine Einfachheit und sein Engagement bei der menschlichen Förderung geschätzt wurde. Ganz besonders widmete er sich Jugendlichen, die die Schule abgebrochen hatten, für die er sich vor allem um eine Berufsausbildung bemühte.“
Pfarre Pascal Koné Naougnon wird am Mittwoch, den 8. November beigesetzt werden. (LM) (Fidesdienst, 06/11/2006 - 39 Zeilen, 458 Worte)


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