AFRIKA/TUNESIEN - Der interreligiöse Dialog und das Drama der Emigration stehen im Mittelpunkt der Versammlung der Konferenz der Bischöfe Nordafrikas (CERNA)

Freitag, 3 November 2006

Tunesien (Fidesdienst) - Der Dialog zwischen Christen und Muslimen, die Rolle der Laien in den kleinen christlichen Gemeinden in Nordafrika und das Drama der Migrationsbewegung aus den afrikanischen Ländern südlich der Sahara gehörten zu den wichtigsten Themen auf der Tagesordnung der Versammlung der Konferenz der Bischöfe Nordafrikas (CERNA), die vom 26. bis 29. Oktober in Tunis tagte.
Im Schlussdokument, das dem Fidesdienst vorliegt, wird bestätigt, dass die Bischöfe „für das Werk des Geistes in den verschiedenen Regionen dankten, in denen sie den eigenen Dienst ausüben, im lebendigen Bewusstsein von den Früchten der Liebe und der Hoffnung, die es hier gibt“. Gleichsam erinnerten die Vertreter der katholischen Kirche in Nordafrika jedoch daran, dass „die Kontinuität der christlichen Präsenz an den Orten, an denen es kein direktes pastorales Handeln gibt, sich sehr schwierig gestaltet; was die Frage der Erneuerung der Personen und deren Ausbildung aufwirft.“
Priester und Ordensleute werden bei ihrer Arbeit von zahlreichen Laien Unterstützt: „In den kleinen und oft zerbrechlichen Gemeinden stellen die Bischöfe einen dynamischen Beitrag der Laien fest, sowohl unter denjenigen, die seit längerer Zeit dazu gehören, als auch unter den Neuankömmlingen aus allen Teilen der Welt“.
Was die Beziehungen zur muslimischen Welt anbelangt heißt es in der Verlautbarung der CERNA, dass „unter den Bischöfen das Verantwortungsbewusstsein für die Beziehungen zwischen der muslimischen Welt und der Weltkirche gewachsen ist, nachdem es zu schmerzhaften Missverständnissen gekommen war“.
Die Bischöfe Nordafrikas unterstreichen den eigenen Wunsch „mit den Kirchen der anderen Regionen der Welt die Erfahrungen im Dialog zwischen Christen und Muslimen auszutauschen. Insbesondere fordern sie die katholischen Gemeinden auf, sich bewusst zu machen, dass die muslimische Welt ebenso vielfältig ist, wie die christliche. Es dringend notwendig zu verstehen, dass wir in einer pluralistischen Welt leben und dass wir das Zusammenleben erlernen müssen und dass der Frieden unter der Menschheit von vitaler Bedeutung ist“.
Die Bischöfe bringen auch ihre Sorge im Hinblick auf die Migrationsbewegung aus den Ländern südlich der Sahara zum Ausdruck. „Aufgrund der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Probleme“, heißt es diesbezüglich in der Verlautbarung, „ist weitet sich die Migrationsbewegung aus: sie verschiebt sich zunehmend in Richtung Süden mit katastrophalen Konsequenzen“.
Die Bischöfe schätzen die Arbeit der Caritas und anderer Hilfsorganisationen und danken für deren Einsatz unter den Migranten. Die Bischöfe ernannten einen Beauftragten, der sich insbesondere mit dem Phänomen der Einwanderung nach Nordafrika befassen soll.
Die nächste Tagung der CERNA wird im Juni 2007 in Rom stattfinden. (LM) (Fidesdienst, 03/11/2006 - 38 eilen, 416 Worte)


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