ASIEN/SRI LANKA - Lage der Flüchtlinge allarmierend nach dem Scheitern der Gespräche, das unter der Zivilbevölkerung Besorgnis verursacht

Dienstag, 31 Oktober 2006

Colombo (Fidesdienst) - In Sri Lanka ist die Lage der Flüchtlinge allarmierend. Die bereits unzumutbaren Bedingungen, unter denen die Menschen bereits leben, könnten sich nach dem Scheitern der Gespräche zwischen der Regierung und den Rebellen, die sich am 28. und 29. Oktober in Genf trafen, weiter zuspitzen.
Der Leiter des Jesuit Refugee Service (JRS) der Jesuiten in Sri Lanka, Pater Vinny Joseph, äußert in einem Bericht nach einem Besuch im Distrikt Batticaloa gegenüber dem Fidesdienst seine Befürchtungen: „Die Vertriebenen sind am Ende ihrer Kräfte. Die Menschen sagten uns, dass die schlechte Qualität der noch zur Verfügung stehenden Vorräte auch Ursache für Krankheiten bei den Flüchtlingen ist. Man hat uns um Unterkunft, Lebensmittel, Lehrmaterialien und Kerosen gebeten. Wir konnten jedoch in diesem Sinn nichts versprechen, denn die zuständigen staatlichen Behörden, können uns die Genehmigung für den Transport dieser Hilfsgüter untersagen“, so der Jesuitenpater.
„Wir haben entlang des gesamten Wegs bis zur Schule in Kathiraveli die Zelte der Flüchtlinge gesehen. Dort haben wir auch die Bewohner des Camps getroffen. Allein ihre Berichte zu hören war bereits eine schockierende Erfahrung!“, so der Missionar.
„Infolge des Krieges und der damit zusammenhängenden Flüchtlingsbewegung“ so Pater Joseph, „besuchten allein in der Region Vaharai rund 10.000 keine normale Schule. Außerdem kommen weiter 100.000 Flüchtlinge hinzu, die im Norden und im Osten der Insel leben. Seit Ende Juli sind hunderte Menschen bei den blutigsten Auseinandersetzungen seit dem Waffenstillstand 2002 ums Leben gekommen. In der Region Vaharai leben 34.000 Flüchtlinge, darunter 20.000 Kinder, die vor den jüngsten Episoden der Gewalt flüchteten. Im September brachte der JRS Lebensmittel und Hilfsgüter in die Region. Außerdem wurden über 4.000 Menschen, die unter Kriegstraumata leiden, psychologisch betreut“.
Die Zivilbevölkerung leidet am meisten unter dem Bürgerkrieg. Die Hoffnung auf eine Besserung wurde nun durch das scheitern der jüngsten Verhandlungen zwischen den Vertretern der Regierung und der LTTE zunichte gemacht. Gegenwärtig schätzt man die Zahl der srilankischen Flüchtlinge auf etwa 350.000. (Fidesdienst, 31/10/2006 - 31 Zeilen, 332 Worte)


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