AFRIKA/MALAWI - Die beiden wichtigsten Momente bei der Feier des Sonntags der Weltmission inspirierten sich an der Lehre Papst Benedikts XVI.“, so Pater Gamba zum Fidesdienst

Dienstag, 31 Oktober 2006

Lilongwe (Fidesdienst) - „Zwei wichtigste Momente kennzeichneten die Feier zum Sonntag der Weltmission 2006“, so Pater Piergiorgio Gamba, der als Missionar der Monfortaner seit Jahren in Malawi tätig ist. „Zu diesen Momenten führte ein lange Weg, auf dem wir uns von den Lehren inspirieren ließen, von denen Papst Benedikt XVI. mit große Leidenschaft Zeugnis ablegt.
So Pater Gamba in einem Bericht zu den Feiern am Sonntag der Weltmission 2006: „Die erste Veranstaltung inspirierte sich an der Enzyklika „Deus caritas est“, Gott ist Liebe. Auf einer Hochebene, die nur nach einer dreistündigen Fußwanderung erreichbar ist, versammelten sich rund 10.000 Menschen aus 19 umliegenden Dörfern. Der Berg heißt Chaoni und befindet sich im Zentrum Malawis. Die meisten Teilnehmer, bei denen es sich vorwiegend um Bauern handelt, die dem Volk der Ayao angehören, sind Muslime. Die Mitglieder der kleinen christlichen Gemeinde kann man fast an einer Hand abzählen: es sind nur 45 und davon 29 Katechumenen. Seit zehn Jahren bauen sie auf der Hochebene ein Gotteshaus, das bisher noch nicht fertig gestellt wurde. Auf dem Berg gibt es keinen Sand und der Zement musste auf den Schultern transportiert werden. Ohne eine Kirche war es doch kaum möglich, unter der muslimischen Gemeinschaft präsent zu sein. Doch beeindruckt vom Zeugnis des Glaubens dieser kleinen katholischen Gemeinde, die ihren Glauben wie im Schatten eines großen Baumes lebt, und auch dem Monsunregen und den Überschwemmungen standhält, wollten Christen und Muslime einander nahe sein. So kam es zu einem monatelangen Wettbewerb der Solidarität. Was hier entstand war nicht nur ein Gotteshaus aus Ziegeln: es entstand eine Familien. Ein unbezahlbares Ereignis: Christen, die sich ein Haus bauten, das Haus Gottes. Neben der Kirche steht heute ein kleiner Buchladen, der ebenfalls zum Dialog zwischen den 19 Dorfgemeinschaften der Hochebene beitragen soll. Als ein Schüler aus der Gegend bei der Feier die Worte des Papstes in der Landessprache las, der bekräftigt, dass Gott Liebe ist und dass unsere Berufung drin besteht, wie der „gute Samariter“ zu handeln, sagten die Menschen: „das ist unsere Geschichte“. Am 5. November konnte die Kirche von Bischof Thomas Msusa von Zomba eingeweiht werden.
Im Mittelpunkt einer weiteren Veranstaltung stand der Dialog zwischen den christlichen Kirchen. In der kleinen Stadt Balaka gibt es rund ein Dutzend christliche Kirchen. Große und kleine, Hütten und Kathedralen. Damit entstand ein Regenbogen des Glaubens. Jahrelang lebten wir nebeneinander, ohne einander wirklich zu begegnen. Es gelang uns bestens uns gegenseitig aus dem Weg zu gehen oder uns gegenseitig zu bekriegen. Dieses Jahr wird es anders sein. Alle Christen haben während der Woche der Mission (vom 22. bis 28. Oktober) an einer gemeinsamen Wallfahrt teilgenommen. An den verschiedenen Tagen wurde jeweils eine andere Kirche zum Gebet und zum Hören des Wortes Gottes aufgesucht. Diese Pilgerreise durch die Kirchen der verschiedenen christlichen Konfessionen war ein wichtiges Zeichen, denn jedes Mal übernahm in der Kirche einer bestimmten Glaubensgemeinschaft ein Vertreter einer anderen Konfession die Leitung des Gebets: in der katholischen Kirche predigte zum Beispiel der protestantische Pastor und in der anglikanischen Kirche eine Frau aus der Gemeinde der Pfingstkirche.
Die jungen afrikanischen Gemeinden nehmen vorbildlich an der Feier dieses Tages teil. Dabei ist es vielleicht vor allem die Erfahrung der Weltkirche, die Erfahrung, dass wir helfen und etwas verändern können, die an diesem Tag mit großer Überzeugung und festliche Begeisterung gemacht wird. Die afrikanischen Kirchen sind also auch in der Zeit der Vorbereitung einer weiteren Afrikasynode sehr lebendig“. (LM) (Fidesdienst, 31/10/2006 - 45 Zeilen, 586 Worte)


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