AMERIKA/MEXIKO - „Zusammenarbeit bei der Wiederherstellung der Ordnung, Unterstützung bei der Rückkehr in die Schulen und Intensivierung des Gebets“ fordern der Erzbischof von Oaxaca und sein Weihbischof

Dienstag, 31 Oktober 2006

Oaxaca (Fidesdienst) - „Wir trauern um alle Opfer dieses Konflikts. Das Leben eines einzelnen Menschen ist viel mehr wert, all jeder wirtschaftliche Vorteil, jedes politische oder gesellschaftliche Amt. Das Menschenleben ist heilig“, so Erzbischof José Luis Chavez Botello von Antequera-Oaxaca und sein Weihbischof Oscar Campos Contreras in einer öffentlichen Verlautbarung vom 30. Oktober, in der sie ihre Sorge im Hinblick auf die Eskalation der Gewalt zum Ausdruck bringen, zu der es in den vergangenen Tagen in der Stadt gekommen war. In Oaxaca begannen vor etwa fünf Monaten die Protestkundgebungen der Lehrer, denen sich rund 200 Bürgerinitiativen angeschlossen haben. Zu ersten gewaltsamen Ausschreitungen kam es am 14. Juni dieses Jahres, als Polizeibeamte versuchten, die Kundgebungen mit auf Anweisung des Gouverneurs von Oaxaca, Ulises Ruiz mit Gewalt zu zerschlagen. Der Konflikt spitzte sich ein weiters Mal am 27. Oktober zu, als mindestens vier Menschen bei Auseinandersetzungen starben.
Die Bischöfe vertreten die Ansicht, dass diese Gewalt, „eine Mauer entstehen lässt, die den Weg hin zu einer gerechten und solidarischen Gesellschaft versperrt“. „Oaxaca braucht weder Polarisierung noch Konfrontation; Oaxaca braucht diese Art von Reaktion nicht, wenn es um den Aufbau der Zukunft geht, sondern vielmehr eine vernünftige Teilnahme aller, damit jeder sein Bestes geben kann“.
In diesem Sinn appellieren sie an alle Bürger mit der Bitte um Zusammenarbeit bei der Wiederherstellung der Ordnung: „Verschließen wir der Versuchung der Rache die Tür. Niemand wird wirklich zur zum Aufbau der Gesellschaft beitragen können, wenn das eigene Herz von Egoismus und Hass verunreinigt ist“, heißt es in der Verlautbarung. An zweiter Stelle bitten die Bischöfe um die Wiederaufnahme des Unterrichts, die zweifelsohne „ein bedeutender Schritt wäre, was die Lösung der Situation anbelangt.“ In diesem Sinn bitten sie auch um die bessere Möglichkeiten für die Lehrer, wenn es um die Ausübung ihres Amtes geht.“ Die Lehrer, die ihre Pflicht gegenüber Kindern, Eltern und Gesellschaft erfüllen sollen, so die Bischöfe, „stehen vor einer zweifachen Herausforderung: sie müssen das Schuljahr beenden und gleichsam das eigene Image und die eigene moralische Autorität wieder herstellen: „Sie sollten sich in den Klassenräumen für eine besser Gesellschaft engagieren, denn dies ist eine Gelegenheit, mit Fakten ihren Willen zu einer qualitativ hochwertigen Bildung unter Beweis zu stellen, denn dies ist ihre eigentliche Aufgabe“. Abschließend bitten die Bischöfe alle Katholiken um das Gebet „und wo möglich, auch um das Fasten und um Taten der Nächstenliebe“.
„Das Lichte des Heiligen Geistes möge uns aller erleuchten“, so die Bischöfe abschließend, „damit wir den Plan Gottes für unser Land klar erkennen und unsere Herzen bereits sind, zu erkennen, dass es in unserem Land nur durch Einheit, soziale Mitverantwortlichkeit und Frieden eine bessere Zukunft geben kann“. (RG) (Fidesdienst, 31/10/2006 - 38 Zeilen, 460 Worte)


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