ASIEN/SÜDKOREA - Caritas Korea bestätigt Hilfsprogramme für Nordkorea: in einem Manifest werden die Prinzipien erläutert, die der Zusammenarbeit zugrunde liegen sollen

Montag, 30 Oktober 2006

Seoul (Fidesdienst) - Im Büro von Caritas Korea in Seoul laufen die Vorbereitungen auf die Arbeit für das Jahr 2007 und die Übernahme der Verantwortung für die Programme in Nordkorea auf Hochtouren. Wie aus dem jüngsten Bericht von Caritas Korea vorgeht, der dem Fidesdienst vorliegt, hat die Caritas-Zentrale ein Team geschaffen, das die Beziehungen zu den Verantwortlichen in Pjöngjang direkt unterhalten wird. Bei dem letzten gemeinsamen Treffen mit den Vertretern aus dem Norden bekräftigte das Caritas-Team, dass „die Arbeit bei der Unterstützung für die ärmsten der Welt ohne Unterschiede was Nationalität, Ideologie, Geschlecht und Religion anbelangt“ fortgesetzt werden soll. „Wir werden uns auch engagieren, wenn Nordkorea weitere Atomtests androhen sollte“, so die Mitglieder des Caritas-Teams, denn „es ist unsere Aufgabe, den Menschen zu helfen, die sich im Norden in Not befinden“.
An dem jüngsten Treffen mit den Vertretern der Regierung in Pjöngjang nahmen im Auftrag der Caritas Augustine Koo, Rosa Chung, Stella Koh, Joseph Seo unter Leitung des Nationaldirektors von Caritas Korea, Pater Paul Hwang und mit Pater Gerard Hammond, beide Mary Knoll Missionare teil. Die Delegierten hatten ein Manifest der Prinzipien für die gegenseitige Zusammenarbeit mitgebracht, das sie zur Billigung vorlegten: insbesondere wird unter den zehn Punkten festgelegt, dass es sich bei den Hilfeempfängern um die schwächsten Bevölkerungsgruppen handelt. Außerdem sollen die Hilfsprogramme von der Caritas organisiert und vorbereitet werden, während die Umsetzung und Durchführung von der nordkoreanischen Gegenseite übernommen werden. Die Caritas verpflichtet sich zur Einhaltung des Verhaltenskodex für Nichtregierungsorganisationen, bildet ein Team von Fachkräften und richtet eine Abteilung ein, die die Projekte der Zusammenarbeit direkt betreut. Zu den Prinzipien gehört auch die Verpflichtung zu Transparenz zugunsten der Geber, die regelmäßig über den wirksamen Einsatz der zur Verfügung gestellten Mittel informiert werden. Die Hilfsmittel werden nicht in Form von finanziellen Mitteln, sondern als humanitäre Güter zur Verfügung gestellt werden und können im Rahmen von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten bereit gestellt werden (bis zu 10 Jahren). In dem Manifest wird auch der Vorgang der Billigung der einzelnen Projekte festgelegt: die jeweiligen Projekte werden im zuständigen nordkoreanischen Komitee vorgeschlagen; von Caritas Corea geprüft, von Caritas Internationalis gebilligt und schließlich umgesetzt. Außerdem sind zur Gewährleistung einer harmonischen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Verständigung vier Treffen pro Jahr vorgesehen.
Auch die Vertreter aus Pjöngjang äußerten den Wunsch, dass die Hilfsprogramme der Caritas wie bereits in den vergangenen 12 Jahren fortgesetzt werden und bekräftigen die Notwendigkeit solcher Programme im Bereich der Landwirtschaft, bei der Wasserversorgung und im Gesundheitswesen, insbesondere zugunsten der Kinder.
Bei dem jüngsten Treffen, so der Caritas-Bericht, herrschte ein herzliches und gastfreundliches Klima. Zum Abschluss des Treffens feierte P. Hammond einen Gottesdienst.
Bei Caritas wird Augustine Koo, ein katholische Laiengläubiger die Projekte der Zusammenarbeit mit Nordkorea leiten und damit die Aufgabe von Frau Kathi Zellweger (Caritas Hongkong) übernehmen, die die Projekte während der vergangenen 10 Jahre leitete und Nordkorea insgesamt über 50 Mal besuchte.
Wie Paul Jeremiah Hwang Yong-yeon, Generaldirektor von Caritas Korea, mitteilt, sind die Delegierten bei Caritas Corea zufrieden mit der bisherigen Arbeit und optimistisch, was die Zukunft anbelangt. Dabei hoffen sie auf eine Konsolidierung der Brücke zwischen Nord- und Südkorea. (PA) (Fidesdienst, 30/10/2006 - 46 Zeilen, 530 Worte)


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