AMERIKA/NICARAGUA - Nach der massiven Teilnahme am „Marsch für das Leben“ wurde die Legalisierung der therapeutischen Abtreibung aus den Gesetzen des Landes gestrichen

Freitag, 27 Oktober 2006

Managua (Fidesdienst) - Die Nationalversammlung Nicaraguas stimmte mit 52 Ja-Stimmen, 9 Enthaltungen und 29 Abwesenden gegen die Legalisierung der therapeutischen Schwangerschaftsunterbrechung im Rahmen einer Revision des Strafgesetzbuchs des Landes. Mit dieser Abstimmung wird das gültige Strafrecht dahingehend reformiert werden, dass die so genannte Abtreibung zu therapeutischen Zwecken abgeschafft wird, die in Nicaragua seit über 100 Jahren gesetzlich vorgesehen war. Damit wird es im Land zukünftig Gesetze geben, die das ungeborene Leben auf dem Land in größerem Maß schützen.
Seit die Abschaffung der so genannten therapeutischen Schwangerschaftsunterbrechung in Erwägung gezogen wurde, gab es in Nicaragua zahlreiche Kundgebungen und Apelle. Zu den wichtigsten Initiativen dieser Art gehörte der „Marsch für das Leben“, zu dem die Bischofskonferenz des Landes eingeladen hatte, und an der zahlreiche Menschen und insbesondere Jugendliche in der Hauptstadt Managua teilgenommen hatten. Der Marsch begann in der Kathedrale der Landeshauptstadt und führte zum Sitz des Parlaments, wo eine ökumenische Feier stattfand, an der alle Bischöfe der Katholischen Bischofskonferenz und Vertreter der evangelischen Kirche teilnahmen. Nach der liturgischen Feier wurden die Bischöfe und Pastoren im Parlamentsgebäude von der empfangen, wo sie ein gemeisames Schreiben präsentierten, in dem sie forderten, dass jede Form der Abtreibung ausnahmslos als Verbrechen betrachtet werden wollte. Dem Schreiben war auch eine Unterschriftensammlung mit insgesamt 290.000 Unterschriften beigefügt, die im ganzen Land durchgeführt worden war (von den insgesamt 5.370.000 Einwohnern des Landes sind 4.785.000 Katholiken). René Nunez, der Parlamentspräsident, betonte bei dieser Gelegenheit, er werde sich „mit den Bischöfen der katholischen Kirche Nicaraguas und den pastoren der evangelischen Kirche dafür einsetzen einen möglichst schnellen Weg zu finden“. Außerdem stellte er eine Reform des Strafgesetzes in Aussicht, die jede Art der Schwangerschaftsunterbrechung im Land verhindern soll.
Erzbischof Leopoldo José von Managua betonte, dass „das Ausmaß der Kundgebung des Glaubens das Ergebnis der großzügigen Mitarbeit der Pfarrgemeiden bei der Organisation und der dort herrschende Geist der Gemeinschaft, der Solidarirät und des Gehorsams in der Erzdiözese war“. (RG) (Fidesdienst, 27/10/2006 - 31 Zeilen, 336 Worte)


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