AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Die Kongolesen gedenken des vor zehn Jahren ermordeten Erzbischofs von Bukavu, Christophe Munzihirwa. Am Sonntag findet die Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten für das Präsidentenamt statt

Freitag, 27 Oktober 2006

Bukavu (Fidesdienst) - Am 29. Oktober begeht die katholische Kirche in Afrika und insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo und der Erzdiözese Bukavo den 10. Jahrestag des Mords an Erzbischof Christophe Munzihirwa Mwene Ngabo. Der Erzbischof von Bukavu war Mitglieder der Gesellschaft Jesu (SJ) er wurde 1926 geboren und 1958 zum Priester geweiht. Der damalige Obere der Jesuitenprovinz Afrika (1080-1986) wurde 186 zum Bischofskoadjutor von Kasongo ernannt und übernahm 1994 die Leitung der Erzdiözese Bukavu.
Er war sowohl in kirchlichen als auch in politischen und gesellschaftlichen Kreisen sehr bekannt für seine Engagement für ruandische Flüchtlinge und den Schutz der Menschenrechte. Außerdem Engagierte er sich insbesondere für den Demokratisierungsprozess im damaligen Zaire. Noch wenige Tage vor seinem Tod hatte er zum wiederholten Mal auf das Ausmaß der Krise in der Region der Afrikanischen Großen Seen hingewiesen und insbesondere die Missionare darum gebeten, der eigenen Angst nicht nachzugeben, sondern bei den ihnen anvertrauten Völkern zu bleiben. Der Erzbischof wurde bei einem Überfall am 29. Oktober 1996 unter noch immer nicht völlig aufgeklärten Umständen im Rahmen eines Militärangriffs auf die Stadt an der Grenze zwischen Ruanda und Burundi ermordet. Sein Leichnam wurde erst einen Tag nach seinem Tod gefunden-
Wie die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Erzdiözese Bukavu in einer Verlautbarung mitteilt, die dem Fidesdienst vorliegt, wird der zehnte Todestag des ehemaligen Erzbischofs am 28. Oktober gefeiert. In allen Pfarreien und Ordensgemeinschaften der Diözese hat m 22. Oktober eine Gebetsnovene begonnen, die mit einem Feierlichen Gottesdienst in der Kathedrale enden wird. Vor dem Gottesdienst werden sich die Gläubigen auf dem nach Erzbischof Munzihirwa benannten Platz der Stadt zu einem Marsch versammeln. Auf dem Platz soll auch eine Staute enthüllt werden, die an den Erzbischof erinnert, „der sein Blut nach dem Vorbild Christi für alle Stimmlosen vergossen hat.“
Am 29. Oktober, dem 10. Todestag des Erzbischofs wird in der Demokratischen Republik Kongo die Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten für das Präsidentenamt stattfinden. Bei den beiden Kandidaten handelt es sich um den bisherigen Präsidenten, Joseph Kabila, und einen der bisherigen vier Vize-Präsidenten, Jean-Pierre Bemba. Während der Monate bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses der ersten Wahlrunde war es zu einem Wechselbad der Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der beiden Kandidaten und einer demokratischen Konfrontation gekommen. Die kongolesischen Bürger werden nun jedoch in einem vorwiegend harmonischen Klima zur Stichwahl gehen.
„Am zehnten Todestag von Erzbischof Christophe“, heißt es in der Verlautbarung der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, „haben die Provinz, das Land und ganz Afrika einen Anspruch darauf, etwas über den Täter und die Waffe dieses Mordes zu erfahren. Im Namen unserer Provinz bitten wir den Sieger der Wahl vom 29. Oktober, dem verstorbenen Erzbischof Munzihirwa diese Ehre zu erweisen. Er soll auf jeder Form der Unlauterkeit und vor allem auf jede Art der Manipulation verzichten, die unter friedlichen Bürgern Tod sät“. (SL) (Fidesdienst, 27/10/2006 - 42 Zeilen, 420 Worte)


Teilen: