ASIEN/INDIEN - Die Propheten der Vergangenheit, ein universales Erbe der Menschheit, sollen Worte und Taten der heutigen Zeit inspirieren: Seminar des interreligiösen Dialogs zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Indien.

Donnerstag, 26 Oktober 2006

Patna (Fidesdienst) - Alle Menschen des Friedens, alle Vertreter der Religionen, die „Propheten unserer Zeit“, die ihre unauslöschliche Spur und ihre Lehre in der Geschichte hinterlassen haben und verschiedenen Glaubensgemeinschaften angehörten, sind universales Erbe der Menschheit. Ihr Wirken und ihr Leben gehen über die Grenzen einer einzigen Religion hinaus und sind Eigentum der ganzen Menschheit: dies bekräftigten Religionsführer bei einer kürzliche Studientagung in Patna im indischen Unionsstaat Bihar, in deren Mittelpunkt der Dialog zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Indien stand.
Die Teilnehmer erinnerten bei dem Seminar auch an den 20. Jahrestag des interreligiösen Treffens in Assisi, zu dem Papst Johannes Paul II. am 27. Oktober 1986 Religionsführer aus aller Welt eingeladen hatte.
An dem Seminar, das von der Gemeinschaft der Jesuiten in Patna in Zusammenarbeit mit der Konferenz der Religionen in Indien veranstaltet wurde, nahmen Vertreter der Christen, Muslime, Sikh, Buddhisten und Hindus teil, die sich auch mit den Figuren wichtiger Zeugen des Friedens, darunter Mahatma Gandhi und Mutter Teresa befassten, die weltweit bekannt sind und sich für das Wohl der ganzen Menschheit einsetzten und heute eine universale Anerkennung verdienen.
In seinem Beitrag erinnerte der Jesuitenpater Thomas Chilikulam an zwei heldenhaften Figuren des christlichen Glaubens, den heiligen Ignatius von Loyola und den heiligen Franz Xaver, während Vertreter andere Glaubensgemeinschaften dazu eingeladen waren, an die eigenen Zeugen ihrer Vergangenheit zu erinnern.
Die Vertreter der Hindus erinnerten an Sree Ramakrishna, der sein Leben im Zeichen einer einzigen Botschaft lebte: „Gott und alle Religionen wünschen sich Einheit und Harmonie unter den Menschen“ Ramakrishna betonte dabei die Gegenwart des Göttlichen in jedem Menschen und trug dabei maßgeblich zum Respekt gegenüber allen Religionen bei.
Die Sikh erinnerten an Guru Gobind Singh, der in einem schwierigen Kontext lebte, in dem es zahlreiche Vorurteile gegenüber seiner Religion gab, dem es jedoch trotzdem gelungen war, die Werte des Respekts und der Freundschaft gegenüber den Mitmenschen, auch den feindlich gesinnten, durchzusetzen.
Die indischen Muslime berichteten aus dem Leben des Sharafuddin Maneri, eines islamischen Mystikers, der ebenfalls Respekt und Wertschätzung gegenüber allen Glaubenden lehrte „und versuchte das Menschliche menschlicher zu machen“.
Die Buddhisten erinnerten an Bhiku Mahasi Sayadaw aus Birma, der „viele Menschen aus der Finsternis des Unwissens zum Licht des Zeugnisses geführt hat“ und der auch Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften das Meditieren lehrte. (PA) (Fidesdienst, 26/10/2006 - 39 Zeilen, 399 Worte)


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