ASIEN/VIETNAM - EHEMALIGER ARZT FÜR LEPRAKRANKE WOLLTE MEHR HEILEN ALS NUR WUNDEN: HEUTE IST ER PRIESTER

Dienstag, 6 Mai 2003

Hanoi (Fidesdienst) – Vor zehn Jahren betreute er als Arzt Leprakranke, heute ist er Priester: sein Leben stellt er weiterhin in den Dienst von Armen, Ausgegrenzten, Kranken im Endstadium und allen die materielle Hilfe und moralischen und geistlichen Beistand brauchen.
Dr. Augustinus Nguyen Viet Chung, 48, Arzt aus Ho Chi Minh City hatte den katholischen Glauben vor rund 10 Jahren kennen gelernt und wurde nach einer entsprechenden geistlichen und theologischen Ausbildung am vergangenen 25 März in der Marien-Kirche in Ho Chi Minh City im Süden Vietnams zum Priester geweiht. Weihbischof Joseph Vu Duy Thong von Ho Chi Minh City hatte den Vorsitz bei der Weihemesse, an der rund 60 Gläubige, darunter Familienangehörig e von Pfarrer Chung und Ordensleute, teilnahmen.
Verschiedenen Schwestern aus der Kongregation der Schwestern von der Nächstenliebe vom hl. Vinzenz von Paul, die mit Dr. Chung zusammenarbeiten erklären: „Die göttliche Gnade wirkt Wunder: es ist kommt nicht oft vor, dass ein Arzt kurz vor seinem vierzigsten Lebensjahr beschließt, sein Leben ganz dem Herrn zu widmen.“
Pater Chung erinnert daran, dass sein Interesse für das Medizinstudium von einem ausländischen Missionar geweckt worden war, der selbst Leprakranke betreute. Nach Abschluss des Studiums mit einer Spezialausbildung zum Hautarzt begann er seine Tätigkeit im staatlichen Leprahospital in Ben San, wo auch die Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul arbeiten. Pfarrer Chung erzählt: „Bei meiner Arbeit als Arzt sagte ich mir: ich kann zwar die Wunden meiner Patienten heile, doch welches Mittel gibt es gegen die Einsamkeit und das Gefühl der Verlassenheit, das sie empfinden? Später habe ich den katholischen Glauben kennen gelernt und damit die „Medizin“ für die Seele der Kranken gefunden, nämlich Jesus Christus“.
Pfarrer Chung war 1994 getauft worden und vier Monate später in die Kongregation vom hl. Vinzenz von Paul eingetreten. „Für meine Bekehrung war das Vorbild der Ordensschwestern ausschlaggebend“, bekräftig P. Chung, „ihre Hingabe und ihre Liebe zu den Leprakranken sind in mein Herz eingedrungen“. Heute ist Pater Chung 45 Kilometer nördlich von Ho Chi Minh City im Verwaltungsbezirk Cu Chi in einem Zentrum für AIDS-Kranke im Endstadium tätig, das sich in Trägerschaft der Kongregation der Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul befindet.
Die Kongregation vom hl. Vinzenz von Paul ist seit 1954 in Vietnam tätig. Gegenwärtig gibt es in Vietnam 13 Priester, 12 Diakone und 43 Seminaristen der Kongregation die vor allem in der Evangelisierung unter den ethnischen Minderheiten und im Krankendienst tätig sind. (PA) (Fidesdienst 6/5/2003 – 33 Zeilen, 410 Worte)


Teilen: