ASIEN/OSTTIMOR - Zwei Tote und vier Verletzte bei einer Auseinandersetzung vor einer Kirche in Dili. Katholische Priester und Ordensleute bemühen sich um Vermittlung und Wiederherstellung des sozialen Friedens

Dienstag, 24 Oktober 2006

Dili (Fidesdienst) - Während sich der Premierminister von Osttimor, José Ramos-Horta, auf dem Weg nach Europa befand, wo er auch von Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen wird, wurden am 22. Oktober in Dili auf dem Vorplatz einer katholischen Kirche zwei Menschen getötet. In der Kirche von Aimutin fand die Abendmesse statt, als es auf dem Vorplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Banden gab, die auf der Insel immer noch ihr Unwesen treiben: bei der Auseinandersetzung wurden vier Menschen verletzt und zwei getötet. Auch das Gotteshaus wurde bei der Auseinandersetzung beschädigt.
Unterdessen versuchen katholische Geistliche und Ordensleute angesichts der angespannten Lage, eine Lösung zu finden, die die Krise, von der das Land seit einigen Monaten betroffen ist, zu beenden. Zu ersten Spannungen war es gekommen, nachdem 600 Soldaten aus der Armee entlassen wurden und es zu Auseinandersetzungen zwischen feindlichen Fraktionen der Armee kam. Der Regierungschef erklärte vor seiner Abreise, er werde Papst Benedikt XVI. zu einem Besuch in Dili einladen. Ein solcher Besuch wäre ein Zeichen des Friedens, der Hoffnung und der Versöhnung für das Land. Ramos Horta bezeichnete die katholische Kirche stets als „die einzige solide Institution, die sich des kulturellen Gewebes der Insel annahm“, weshalb er sie am Friedensprozess beteiligte und ihre Rolle bei der Lösung der gegenwärtigen Krise anerkennt. Die katholische Kirche versucht wunden zu heilen und den Fortschritt der Menschen in allen Bereichen zu fördern: im sozialen Bereich, im Erziehungswesen, bei der kulturellen, geistlichen und sittlichen Entwicklung-
Die Situation in Osttimor hatte sich im Frühjahr 2006 zugespitzt, nachdem der damalige Premierminister Mari Alkatiri 600 Soldaten aus den Reihen der Armee entließ, die wegen ethnischer Diskriminierung zum Streik aufgerufen hatten. Die Unruhen, zu denen es nach der Entlassung der Soldaten kam, die dazu führten, dass tausende Menschen ihre Heimatdörfer verließen, wurden von einer internationalen Friedenseinheit unter australischer Leitung beigelegt. (PA) (Fidesdienst, 24/10/2006 - 26 Zeilen, 314 Worte)


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