JOHANNES PAUL II. UND AFRIKA von Polycarp Kardinal Pengo, Erzbischof von Dar-es-Salaam (Tansania)

Dienstag, 14 Oktober 2003

Dar-es-Salaam (Fidesdienst) - Das lange Pontifikat von Papst Johannes Paul II. im Amt als Nachfolger des heiligen Petrus war in bezug auf den afrikanischen Kontinent wirklich ein Geschenk der Vorsehung. Während der 25 Jahre dieses Pontifikats musste der afrikanische Kontinent wenig ermutigende Ereignisse erleben, wie zum Beispiel Kriege, Hungersnot, Krankheiten wie Aids, extreme Armut, usw...
Angesichts einer solchen Situation hätte die afrikanische Kirche leicht die Hoffnung verlieren können. Doch Papst Johannes Paul II, hat die Situation mit seiner universalen Botschaft, mit der er sich an die ganze Welt wandte, gerettet, indem er alle aufforderte: „Fürchtet euch nicht“. Damit wurde Papst Johannes Paul II. ein außergewöhnlicher Kirchenführer auch in entmutigenden Situationen. Er kann zu Recht als Mann bezeichnet werden, der auch hofft, wo es keine Hoffnung mehr gibt, denn er glaubt fest an die Gegenwart Gottes unter seinem Volk: Emmanuel.
Was den Afrikanischen Kontinent anbelangt, so hat der Papst diesen Glauben auch auf ganz besondere Weise durch die Feier der Afrikasynode im Jahr 1994 und durch die darauf folgende Veröffentlichung des nachsynodalen apostolischen Schreibens „Ecclesia in Africa“ zum Ausdruck gebracht.
Während des gesamten Monats der oben genannten Synode fand auf dem afrikanischen Kontinent eine sehr schlimme Tragödie statt: der Völkermord in Ruanda. Alle Teilnehmer der Synode waren zutiefst betroffen von dieser tragischen Situation wie auch von den vielen ähnlichen Problemen, denen Afrika gegenübersteht.
Das vom Heiligen Vater veröffentlichte nachsynodale apostolische Schreiben „Ecclesia in Africa“ ist ein Beispiel für die Hoffnung, wo es keine Hoffnung mehr gibt, weil Gott bei seinem Volk ist: Das Apostolische Schreiben verschließt angesichts des konkreten Leids in Afrika jedoch nicht die Augen. Die Faktoren, die dieses Leid verursachen werden auf realistische Weise beschrieben und zwar aus einer positiven Sicht, die auch Grund zur Hoffnung bietet.
Papst Johannes Paul II. ist es sehr gut gelungen, dem afrikanischen Kontinent den Geist des Glaubens zu vermitteln, und er hat damit die Kirche in Afrika befähigt, ihre Rolle bei der Evangelisierung trotz aller Schwierigkeiten fortzuführen. (Fidesdienst, 14/10/2003)


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