AMERIKA/VENEZUELA - Mit einem Aufruf zur „Verkündigung und zum Schutz des Evangeliums des Lebens und zur Konsolidierung des Engagements beim Aufbau einer venezolanischen Gesellschaft, bei der die Werte des Reiches Gottes erkennbar sind“ ging das Konzil der katholischen Kirche in Venezuela zu Ende

Montag, 9 Oktober 2006

Caracas (Fidesdienst) - „Hoffnung leben“ lautet der Titel eines Hirtenbriefs der venezolanischen Bischöfe zum Abschluss der 34. Außerordentlichen Vollversammlung zum Ende des Konzils der katholischen Kirche in Venezuela (vgl. Fidesdienst vom 6. Oktober 2006), in der sie eigene Berufung beim Aufbau des Reiches Gottes hervorheben und gleichsam das Augenmerk auf einige Elemente der heutigen venezolanischen Gesellschaft lenken.
An erster Stelle wird die „zentrale Bedeutung der Person und deren unveräußerliche Würde hervorgehoben, auf denen das grundlegende Recht auf Leben basiert, die Quelle aller anderer Menschenrechte“, im Gegensatz zu einer vorherrschenden Kultur des Todes, die ihrerseits „Frucht des Egoismus und des moralischen Relativismus ist“, wie der Anstieg der Zahl der Schwangerschaftsunterbrechungen, Morde, Entführungen, Erpressungen und der Gewalt in den Gefängnissen ist. Die Bischöfe betonten, dass alle für den Schutz des Lebens verantwortlich sind: „In dem Maß, in dem wir die Würde des Menschenlebens verkünden, bauen wir eine Gesellschaft auf, in der die moralischen Werte die Bedeutung der Person erstrahlen lassen“.
Ein weiteres Thema, mit dem sich die Bischöfe in ihrem Hirtenbrief befassen, ist die Erziehung. Die Bischöfe sind besorgt, was den neuen Entwurf zum Organischen Erziehungsgesetz (PLOE) anbelangt. „Es ist für uns eine große Herausforderung“, so die Bischöfe, „eine qualitativ hochwertige Erziehung für alle zu gewährleisten. Die Stärkung der Erziehung zu den Werten, zur Solidarität, zu den Bürgerpflichten und zur Verantwortung bei der Produktivität, ist es heute mehr denn je notwendig, dass jeder Venezolaner sein Leben an der Ethik und an der Überwindung der Armut ausrichtet. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir durch die Religion zur Hinführung der Bürger von Morgen zu ethischen Werten und sittlichen Prinzipien beitragen.“
Was die bevorstehende Wahl vom 3. Dezember anbelangt weisen die Bischöfe darauf hin, wie wichtig die Teilnahme aller Bürger an der Wahl ist, da die Wahl „eine Option für die Demokratie“ ist, die „den Dialog in der Pluralität fördert und Konflikte und Probleme läst, in dem sich alle beteiligen, die sich trotz unterschiedlicher Meinung als Bürger desselben Landes erkennen und nicht als Feinde“. Die Bischöfe fordern auch eine „hochwertige“ Wahlkampagne „in einem Klima des Respekts und der Toleranz“.
Abschließend bitten die Bischöfe alle Bürger des Landes um ihren Beitrag; „damit wir unser Vaterland mit den Prinzipien des Evangeliums erfüllen … das Evangelium des Lebens verkünden und schützen und das Engagement beim Aufbau einer Gesellschaft konsolidieren, in der die Werte des Reiches Gottes erkennbar sind“. (RG) (Fidesdienst 09/10/2006 - 36 Zeilen, 430 Worte)


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