EUROPA/ITALIEN - SARS – KAPLAN DER GRÖSSTEN CHINESISCHEN GEMEINDE IN ITALIEN: „IN PRATO GIBT ES KEINEN SARS-ALARM, DOCH ALLE SIND BESORGT ÜBER DIE EREIGNISSE IN CHINA“

Dienstag, 6 Mai 2003

Prato (Fidesdienst) – „Was die dramatische Situation im Zusammenhang mit SARS anbelangt, ist die Lage in der chinesischen Gemeinde in Prato noch ruhig, erklärt der Missionar des Päpstlichen Instituts für die Außenmission (PIME), Pater Giovanni, der die chinesische Gemeinde in Prato (bei Florenz) als Geistlicher betreut und sich in Zusammenarbeit mit der Caritas auch um soziale Belange kümmert, im Gespräch mit dem Fidesdienst. In Prato lebt die größte chinesische Gemeinde in Italien, was Anzahl der Personen und Bevölkerungsdichte anbelangt. „In Prato leben rund 18.000 chinesische Fremdarbeiter, die dort vor allem in der Textil- und Konfektionsindustrie beschäftigt sind“, erkläret P. Giovanni. „Die meisten kommen aus der chinesischen Provinz Zhejiang. Bei den jüngsten Treffen, in deren Mittelpunkt das SARS-Problem stand, haben die chinesischen Staatsbürger ihre Sorge im Zusammenhang mit den Ereignissen in China zum Ausdruck gebracht. Über die Situation in Prato mach sich niemand Sorgen, denn es hat hier bisher keinen Krankheitsfall gegeben. Am 3. Mai waren Vertreter der chinesischen Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung über Schutzmaßnahmen eingeladen worden.“
Wie Pater Giovanni berichtet geht das Alltagsleben in Prato ganz normal weiter und bisher sollen chinesische Staatsbürger auch nicht aus Angst vor Ansteckung diskriminiert worden sein: „Das alltägliche Leben, die Arbeit und das friedliche Zusammenleben zwischen Chinesen und Italienern hat sich nicht verändert: es kam zu keinerlei Episoden der Diskriminierung“. Anlass zur Sorge könnten Einwanderer geben, die auf inoffiziellen Wegen in das Land gelangen und damit Zoll- und Gesundheitskontrollen umgehen. „Infolge von SARS ist gerade die Zahl dieser Einwanderer zurückgegangen“, erklärt Pater Giovanni, „nachdem an den Grenzen strengere Kontrollen an den chinesischen Grenzen und an den Grenzen anderer europäischer Länder eingeführt wurden. (SL) (Fidesdienst 6/5/2003 – 26 Zeilen, 290 Worte)


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