ASIEN/SRI LANKA - „Wir müssen den tamilischen Kindern eine Schulbildung garantieren, denn dies ist der Schlüssel für ihre Zukunft“, so der Bischof von Jaffna

Freitag, 6 Oktober 2006

Jaffna (Fidesdienst) - Wir müssen alles tun, damit tamilische Kinder und Jugendliche trotz des gegenwärtigen Konflikts eine gute Ausbildung erhalten. Die Regierungssoldaten und die Rebellen sollten dafür Sorge tragen, dass die Folgen des Krieges sich nicht auf die Kinder und Jugendlichen auswirken und ihnen die Möglichkeit des Schulbesuchs garantieren: so der Inhalt einer Verlautbarung von Bischof Thomas Savundaranayagam von Jaffna, die dem Fidesdienst vorliegt.
„Beim derzeitigen Konflikt“, so der Bischof, „verlieren wir unser Land, unsere Eltern, unsere Jugendlichen, unsere Gesundheit und auch unserer Würde. Wir haben unsere Meinungs- und Ausdrucksfreiheit verloren. Eltern müssen dafür kämpfen, dass sie auch als Vertriebene überleben und wirtschaftliche Schwierigkeiten oder Lebensgefahr für sich und ihre Kinder überwinden und dies ist die Folge der Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Erbellen. Doch die Tamilen haben trotzdem die Bedeutung der Bildung ihrer Kinder und Jugendlichen nie aus den Augen verloren. Sie wissen, dass die Bildung der Schlüssel für jede Art von Fortschritt ist“.
Der Bischof warnt vor einem „Verhandeln“ über die Bildung, denn Kinder dürften nicht daran gehindert werden, die Schule zu besuchen, damit der Krieg nicht auch auf die nachfolgenden Generationen verheerende Auswirkungen hat. Nach Ansicht von Beobachtern leidet jedoch vor allem das Bildungswesen unter den jahrelangen Kämpfen im Norden und Osten Sri Lankas, die in den vergangenen Monaten wieder aufgenommen wurden.
Das Statement von Bischof Thomas enthält abschließend einen Aufruf, dessen Ziel die Wiederherstellung der notwendigen Sicherheitsbedingungen für die Wiederaufnahme der Schultätigkeit in Jaffna ist: „Wir fordern vom Verband der Schüler - der die Kinder und Jugendlichen aufgefordert hat, nicht zur Schule zu gehen - seine Position zu ändern und die reguläre Aufnahme der Schultätigkeit wieder zu ermöglichen. Doch wir fordern auch die Regierung auf, während der Unterrichtszeit keine Ausgangssperre zu verhängen, damit die Kinder zur Schule gehen können“.
Unterdessen kommt es in Sri Lanka zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen der Regierungsarmee und den tamilischen Rebellen, die vor allem unter der Zivilbevölkerung großes Leid verursachen. Der Konflikt, der Anfang 2006 mit den ersten Episoden der Gewalt wieder aufflammte, wurde trotz der Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft und der norwegischen Vermittlung, im Laufe der Monate zunehmend intensiver und hat sich zu einem wahren Krieg ausgeweitet. Die Ortskirche rief bereits wiederholt zum Waffenstillstand und zur Wiederaufnahme der Verhandlungen auf, die nach dem letzen Waffenstillstand im Februar 2002 im April 2003 zum Stillstand kamen. (PA) (Fidesdienst, 06/10/2006 - 35 Zeilen, 430 Worte)


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