AFRIKA/SAMBIA - „Wir appellieren an alle Bürger Sambias mit der Bitte um Einheit bei der Überwindung dieser schwierigen Zeit der Spaltung und der Prüfung“, so die christlichen Kirchen in Sambia nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen

Mittwoch, 4 Oktober 2006

Lusaka (Fidesdienst) - „Wir bitten alle politischen Verantwortlichen und ihrer Anhänger, die mit dem Wahlergebnis unzufrieden sein könnten, auf Gewalt zu verzichten und Ruhe zu bewahren, und auf friedliche Mittel der Wiedergutmachung zurück zu greifen“, so die christlichen Kirchen Sambias nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs des bisherigen Präsidenten Levy Mwanawasa, der bei der Wahl am 28. September in diesem Amt bestätigt wurde (vgl. Fidesdienst vom 3. Oktober 2006).
In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt und im Namen der katholischen Kirche vom Generalsekretär der Bischofskonferenz, P. Joseph Komakoma, unterzeichnet wurde, wird betont, dass es bei jeder Wahl Ergebnisse gibt, die von verschiedenen Parteien kritisiert werden, „doch dies rechtfertigt auf keinen Fall Gewalt“.
„Die Sambische Wahlkommission hat die Endergebnisse bekannt gegeben und nun bitten wir alle beteiligten Parteien darum, diese zu akzeptieren“, heißt es in der Verlautbarung der christlichen Kirchen weiter, in der auch eine rasche Prüfung der Wahlergebnisse auf der Grundlage der von der Opposition eingereichten Reklamationen gefordert wird: „wir bitten alle, die berufen sind, sich mit den Reklamationen zu befassen und die Revisionsinstanzen um ein möglichst rasches Vorgehen“.
„Abschließend appellieren wir an alle Bürger Sambias mit der Bitte um Einheit bei der Überwindung dieser schwierigen Zeit der Spaltung und der Prüfung. Nur durch Eintracht trotz aller unterschiedlichen politischen Positionen kann das Land einen bedeutenden Fortschritt bei der Entwicklung machen und die eigene junge Demokratie stärken“, schreiben die Kirchenvertreter.
Nach der viertägigen Auszählung der Stimmen gab die Wahlkommission in Sambia am späten Abend des 2. Oktober bekannt, dass der bisherige Staatspräsident die Wahl mit 43% der stimmen gewonnen hatte, und damit Michael Sata mit 30% der Stimmen und den Unternehmer mit Haikande Hichilema mit 25% auf den zweiten und dritten Platz verwies. Internationale Beobachter bestätigten, dass die Wahl größtenteils regulär und transparent verlief. Sata beschuldigten den bisherigen Präsidenten unterdessen des Wahlbetrugs.
Die Anhänger Satas hatten bei Kundgebungen gegen die langsame Auszählung der Stimmen protestiert, wobei es zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften gekommen war.
Staatspräsident Mwanawasa verlor die Wahl in den Städten in der Kupferregion und in Lusaka, wo Sata einen großen Stimmenvorsprung hatte. Sata, ein ehemaliger Polizeibeamter mit großem Charisma, besuchte währen der Wahlkampagne alle Teile des Landes und insbesondere die armen Stadtrandgebiete, in denen sich bei seinen Wahlveranstaltungen unzählige Menschen versammelten, die sich von den Versprechen des Kandidaten angezogen fühlten: er stellte Wohnungen für alle, eine starke und den Kampf gegen die von ihm als „falsche Investoren“ bezeichneten ausländischen Geschäftsleute in Aussicht. (LM) (Fidesdienst, 04/10/2006 - 39 Zeilen, 437 Worte)


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