VATIKAN - Ad-limina-Audienz für die Bischöfe in Malawi: „Der Priester ist berufen, für die anderen zu leben und nicht für sich selbst und dabei Christus nachzufolgen“

Freitag, 29 September 2006

Castel Gandolfo (Fidesdienst) - Papst Benedikt XVI. hat heute Morgen die Bischöfe aus Malawi in Audienz empfangen, die sich um Ad-limina-Besuch in Rom aufhalten. Zuvor hatte er mit den verschiedenen Bischöfen Einzelgespräche geführt. In seiner Ansprache erinnerte der Papst gleich am Anfang an die Vitalität der christlichen Gemeinden in Malawi, die in der freudigen Teilnahme an den liturgischen Feiern zum Ausdruck kommt, wie dies in allen afrikanischen Kulturen der Fall ist, was auch eine vorherrschende Präsenz der der Jugendlichen unter der Bevölkerung widerspiegelt. Aus diesem Grund fordert der Papst die Bischöfe auf, „die Gläubigen weiterhin mit wahrhaft väterlicher Fürsorge hin zu einer tiefen Kenntnis des gekreuzigten und auferstandenen Herrn zu führen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass Lehrer und Katechisten eine solide Ausbildung für ihre edle Aufgabe genießen, da sie eine grundlegenden Rolle spielen, wenn es darum geht, dem Bischof bei der Ausübung seines Amtes zu helfen. „Sie müssen eine gute Glaubensausbildung besitzen und in der Lage sein sowohl die Freude als auch die Herausforderungen der Christusnachfolge weiterzugeben“, so der Heilige Vater, der sich wünschte, dass die neue Katholische Universität Malawi „in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag leisten kann“. Sodann ermutigte er die Bischöfe, alles in ihrer Macht stehende dafür zu tun, dass der Unterricht hochwertig bleibt und dem Lehramt der Kirche treu ist.
Sodann sprach der Papst über die Schwierigkeiten, unter den Priestern und Ordensleuten in der heutigen Zeit, die vor allem von Säkularismus und Materialismus beherrscht wird, einen angemessenen Lebensstil zu bewahren. „Ich bin mir sicher“, so der Papst, „dass ihr euer Bestes tun werdet, wenn es darum geht die legitimen Bedürfnisse eurer Mitarbeiter zu erfüllen, während ihr sie gleichzeitig vor einer übertriebenen Abhängigkeit von materiellen Gütern zu warnen. Helft eueren Brüdern, nicht in die Falle zu geraten und das Priesteramt als eine Karriereleiter für den gesellschaftlichen Aufstieg zu betrachten. Zu diesem Zweck legte der Papst den Bischöfen vor allem die Ausbildung der Lehrkräfte für die Seminare ans Herz und die Beispielfunktion der Bischöfe, die als „wahre Nachfolger Christi“ leben und brüderliche Beziehungen unter ihren Priestern fördern sollen.
Ein weiterer Bereich, in dem das Engagement der Bischöfe gefragt ist, betrifft den sozialen Bereich: in ihrem Hirtenbrief zum Pfingstfest erinnerten sie an verschiedene soziale und sittliche Probleme: Lebensmittelsicherheit, Verbreitung von Aids, Rechte der Frau, Menschenhandel … Der Papst forderte die Bischöfe auf, nach dem Beispiel des Guten Hirten, „die Herde von den Gefahren, die sie bedrohen, wegzuführen, und sie auf sichere Weiden zu leiten“.
Papst Benedikt beendete seine Ansprache, indem er an die Apostel erinnerte, wie sie sich mit Maria im Abendmahlssaal in Erwartung des Heiligen Geistes zum Gebet versammelten und fordert die Bischöfe auf, das Volk weiterhin zum gemeinsamen Gebet anzuregen: insbesondere den Familien und in den kleinen Basisgemeinschaften. „Auch ich bete, dass die Gaben des Geistes reich auf euch herabkommen werden, und vertraue euch, eure Priester, Ordensleute und Laiengläubigen der Fürsprache Mariens, Mutter der Kirche an. (SL) (Fidesdienst, 29/09/2006 - 40 Zeilen, 503 Worte)


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