AMERIKA/KOLUMBIEN - Consolata Missionar wird von der UNESCO für seinen Beitrag zum Frieden und sein Engagement im Rahmen der „Schule des Vergebens und der Versöhnung“ gewürdigt

Donnerstag, 28 September 2006

Bogotà (Fidesdienst) - Der Consolata-Missionar Pater Leonel Naravaez Gomez (IMC) aus Kolumbien wurde in den vergangenen Tagen in Paris von der UNESCO mit dem Preis für Friedenserziehung 2006 ausgezeichnet. Mit dem Preis wird er für den wertvollen Beitrag gewürdigt, den er zusammen mit seiner Arbeitsgruppe jeden Tag zum Aufbau des Friedens in Kolumbien leistet. Er brachte dort das innovative Projekt ESPERE (Escuela de Perdon y Reconciliacion) auf den Weg, das von einer Stiftung mit Sitz im Provinzhaus der Consolata Missionare in Bogotà geleitet wird.
Pater Leonel, der in Cambridge Soziologie und in Harvard Theologie studierte, ist überzeugt, dass „Kolumbien keine Zukunft hat, wenn die Menschen nicht lernen zu vergeben und wenn die Herde des Hasses und der Rache nicht gelöscht werden, die im Herzen der Menschen brennen“. Ziel des ESPERE-Projekts ist es deshalb den Menschen die Fähigkeit zum Vergeben und zur Versöhnung weiterzugeben, wie sie die christliche Botschaft lehrt: Pater Leonel ist sich dabei bewusst, dass eine kulturelle Analyse und fortschrittliche Technik nicht ausreichen, um tief verwurzelten Hass zu beseitigen, denn er weiß, dass man zu den Wurzeln des Hasses vordringen und sich auf die Themen der Vergebung und der Versöhnung konzentrieren muss, die von der Sozialwissenschaft lange Zeit vernachlässigt wurden.
Nach einer mehrmonatigen Erfahrung zusammen mit Lehrern aus verschiedenen Bereichen, wurde die Methode des ESPERE-Projekts entwickelt, das in verschiedenen Teilen Kolumbiens durchgeführt wird. Dabei soll das Programm unter Mitwirkung von Psychologen, die das Projekt als freiwillige Helfer betreuen, stets weiterentwickelt werden. An den ESPERE-Kursen nehmen jeweils etwa rund 20 Personen teil, die das Gelernte jeweils im eigenen Umfeld in kleinen Gruppen mit jeweils 4-5 Personen weitergeben sollen. „Der Weg, den wir vorschlagen, hat auf die Menschen eine Wirkung, die man schon fas als ‚ansteckend’ bezeichnen kann“, so Pater Leonel, „denn er hilft ihnen dabei, sich von Wut und Unmut zu befreien, die wenn sie sich häufen Gift entwickeln und die Existenz einer Person manchmal unwiederbringlich zerstören.“ (SL) (Fidesdienst, 28/09/2006 - 28 Zeilen, 340 Worte)


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