AMERIKA/ECUADOR - Katholische Bischöfe bitten alle um Engagement und Transparenz bei den Wahlen und beklagen Angriffe auf das Leben und die Familie im neuen Gesundheitsgesetz

Mittwoch, 27 September 2006

Quito (Fidesdienst) - Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen am 15. Oktober veröffentlichte die Ecuadorianische Bischofskonferenz eine Botschaft, in der die Bischöfe das Wahlgericht um „Transparenz beim Wahlverlauf“ bitten, die sie als „unverzichtbar für das moralische Prestige des Gewählten und die Ruhe im Land“ bezeichnen. Die Bischöfe erinnern zwar an die gegenwärtige schwierige Lage, weisen gleichsam aber auch darauf hin, dass es Anlass zur Hoffung gibt. Deshalb fordern sie alle Bürger des Landes auf, „das eigene Wahlrecht frei und verantwortlich auszuüben“. Doch damit dies möglich sei, müssten die Bürger die Programme der Kandidaten kennen, was einige grundsätzliche Aspekte des erfolgreichen Funktionierens einer Gesellschaft anbelangt.
Unter diesen Schlüsselthemen nennen die Bischöfe die öffentliche Moral, vor allem wenn es um die Abschaffung von Korruption, Pornographie und Drogenhandel geht; die Familie und den Schutz des Lebens, „damit die Auflösung der Familien verhindert wird und das Leben vom Moment der Zeugung bis zum Tod geschützt wird“; die Bildung „bei der das Recht der Eltern auf die best mögliche Erziehung ihrer Kinder, nach den eigenen Kriterien und auf der Grundlage eines gemeinsamen nationalen Rahmens, wie die von der Verfassung und der Menschenrechtserklärung vorgesehen ist, berücksichtigt wird“; und schließlich die Sozialpolitik, die darauf abzielen soll, „die Bedingungen der Arbeiter zu verbessern, die ärmeren Bevölkerungsteile und Randgruppen zu unterstützten, soziale Stabilität zu gewährleisten und damit zum Wirtschaftswachstum und zur Verbesserung der Lage in Ecuador beitragen soll“.
Auch der Ständige Rat der Ecuadorianische Bischofskonferenz äußert sich in einem weiteren Dokument zur Lage im Land und beklagt die Billigung der Reform des Gesundheitsgesetzes durch den Kongress, das unter anderem die Bereitstellung von Verhütungsmitteln für Minderjährige ohne Zustimmung der Eltern vorsieht und Ärzte dazu zwingt ohne Anspruch auf Gewissensverweigerung Schwangerschaftsunterbrechungen vorzunehmen. Die Bischöfe bezeichnen diese Maßnahmen als „Angriff auf die Familie durch die Bereitstellung von Verhütungsmitteln für Jugendlichen ohne das Wissen der Eltern“. „Außerdem wird über den Anspruch darauf darüber zu entscheiden ob man Kinder haben will oder nicht diskutiert ohne präzise Überlegungen anzustellen, womit einer Legalisierung von Schwangerschaftsunterbrechungen alle Pforten geöffnet sind“. Die Bischöfe beklagen außerdem„die Gewalt die auf das Gewissen der Ärzte ausgeübt werden soll, von denen man verlangt, dass sie unter bestimmten Umständen eine Schwangerschaftsunterbrechung vornehmen“. Die Bischöfe geben bekannt, dass sie eine umfassende Erklärung veröffentlichen werden, „sobald die genaue Tragweite des Gesetzes bekannt sein wird“. (RG) (Fidesdienst, 27/09/2006 - 35 Zeilen, 401 Worte)


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