AMERIKA/KOLUMBIEN - Katholischen Kirche bittet die Regierung um Engagement bei der Bekämpfung der Armut und der humanitären Krise im Land

Dienstag, 26 September 2006

Bogota (Fidesdienst) - Die katholische Kirche in Kolumbien bittet die Regierung um Engagement bei der Bekämpfung der Armut und der humanitären Krise, die derzeit im Land herrscht. Diese Forderung wurde am Rande der Kampagne „Der Frieden in Kolumbien ist möglich“ laut, die das Nationale Sekretariat für Sozialpastoral (SNPS) in Zusammenarbeit mit Caritas Kolumbien organisiert. Die gegenwärtige Krise bezeichnen die Bischöfe in ihrem Dokument als „die schlimmste humanitäre Krise der Geschichte des Landes“ bezeichnet: 50% der Menschen leben in Armut und 20% in Notsituationen. Die humanitäre Krise entstand auch vor dem Hintergrund der unfreiwilligen Mobilität: in Kolumbien gibt es seit 2004 insgesamt 3.662.000 Vertriebene und täglich sehen sich durchschnittlich 780 Menschen gezwungen, die eigenen Wohnung oder den Arbeitsplatz zu verlassen, wie Bischof Jaime Prieto Amaya von Barrancabermeja betont. Die Bischöfe nennen diese unfreiwillige Mobilität von, von der rund 3 Millionen Menschen betroffen sind, eine „nationale Tragödie“. Rund 5 Millionen Kolumbianer haben kaum etwas zu Essen und am meisten betroffen sind Kinder im Alter unter 10 Jahren, von denen viele zudem bereits arbeiten müssen.
„Dieses humanitäre Problem trifft unsere Heimat schwer … wir müssen die Gleichgültigkeit überwinden und das ganze Land über die Notwendigkeit aufklären, dass alle zu einer Lösung beitragen müssen“, so Erzbischof Ruben Salazar Gomez von Barranquilla.
Die Kampagne „Der Frieden in Kolumbien ist möglich“ wird von SNPS und Caritas Kolumbien im Rahmen der Feiern zum 50jährigen Jubiläums des eigenen Einsatzes und der eigenen Solidarität mit den bedürftigen Bürgern des Landes veranstaltet. Im Mittelpunkt der zweiten Phase der Kampagne steht die humanitäre Krise der Binnenflüchtlinge und der Opfer der Gewalt. SNPS/Caritas Kolumbien fordert eine „rasche und effektive“ Lösung der Probleme der Kinder im Alter unter zehn Jahren, unter denen die Armut am größten ist. Ein besonderes Augenmerk wird auch für die Bewohner der ländlichen Gebiete und die Binnenflüchtlinge gefordert. (RG) (Fidesdienst, 26/09/2006 - 27 Zeilen, 316 Worte)


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