AFRIKA/BURKINA FASO - STAATSSTREICH VEREITELT. ANFÜHRER DER PUTSCHISTEN SOLL IM GEFÄNGNIS SELBSTMORD BEGANGEN HABEN

Freitag, 10 Oktober 2003

Ouagadougou (Fidesdienst) – In Burkina Faso konnte ein Staatsstreich vereitelt werden. Wie einheimischen Quellen aus der Hauptstadt Ouagadougou dem Fidesdienst berichten, haben die Behörden 12 Beamte aus den Reihen der Präsidentengarde und einen Zivilisten festnehmen lassen. Bei dem Zivilisten handelt es sich um Pascal Israel Pare, einen Pastor der offiziell nicht anerkannten Union der Protestantischen Kirchen. „Der Anführer der Aufständischen, ein Leutnant, soll in seiner Zelle Selbstmord begangen haben, wobei die Menschen hier diese Version jedoch bezweifeln.
Die mutmaßlichen Putschisten wurden am 7. Oktober festgenommen, noch vor sie ihrer Pläne hinsichtlich eines Staatsstreichs verwirklichen konnten. Nach Ansicht des Polizeikommissars Abdoulaye Barry, der mit den Ermittlungen beauftragt ist, sollen die Putschisten aus dem Ausland unterstütz worden sein. „In den Berichten der öffentlich-rechtliche Fernsehsender hieß es, dass der Staatstreich mit Unterstützung aus Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) und Togo vorbereitet worden sei. In der Version der Regierung wird darauf hingewiesen, dass die Militärs in den vergangenen Wochen mehrmals in diese beiden Länder gereist waren, weshalb man ihnen vorwarf, sie wollten die Stabilität in Burkina Faso untergraben“, so die Beobachter. „Es ist nicht ganz einfach zu verstehen, was wahr ist“.
„Die Situation ist ruhig und die Menschen gehen ihrer Arbeit nach“, so die Fidesquellen weiter. „In der Hauptstadt wurden jedoch Soldaten stationiert, die die strategischen Punkte der Stadt bewachen, wie zum Beispiel den Präsidentenpalast, die Studios des öffentlich-rechtlichen Radiosenders, die französische Botschaft und die Hauptverkehrsadern der Stadt“.
Cote d’Ivoire hatte Burkina Faso beschuldigt, die Aufstände in Cote d’Ivoire unterstützt und den ehemaligen liberianischen Präsidenten Charles Taylor mit Waffen versorgt zu haben. „Im Spiel der gegenseitigen Einflussnahme in dieser Region könnte jemand beschlossen haben, Burkina ein Zeichen zu geben, damit es nicht länger die Destabilisierungsvorgänge in den Nachbarländern unterstützt“, so die Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 10/10/2003 – 29 Zeilen, 303 Worte)


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