AMERIKA - „Das Seminar war für uns eine Gelegenheit, die Katholizität und die Universalität der Kirche zu erleben und eine große Erfahrung der Verständigung um die Eucharistie zu machen, die dabei im Mittelpunkt stand“: Eindrücke der lateinamerikanischen Bischöfe beim Studienseminar

Freitag, 22 September 2006

Rom (Fidesdienst) - „Ich glaube, dass dieses Seminar, an dem wir teilnehmen durften, für uns alle eine wichtige Erfahrung war“, so der Apostolische Vikar von Leticia (Kolumbien), Bischof José di Jesús Quintero Diaz, der am Studienseminar für die neue ernannten Bischöfe teilnimmt, das die Kongregation für die Evangelisierung der Völker derzeit in Rom veranstaltet. Das Seminar geht am 23. September mit einem Gottesdienst im Petersdom und der Audienz bei Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo zu Ende. „Dies ist eine Gelegenheit, sich der Kirche sehr nahe zu fühlen und ihre Katholizität und Universalität konkret zu erleben. Hier treffen wir Bischöfe aus allen Teilen der Welt, Bischöfe aus Afrika, Asien, Lateinamerika aber auch Bischöfe aus Nordamerika, die als Missionare tätig sind. Ich danke Gott“, so der Bischof abschließend, „für dies wichtige Gelegenheit, und für die Themen, die angeboten wurden und für uns eine große Bereicherung darstellten“. Ich danke auch den Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen, die hier mit uns zusammen waren und uns mit ihrer Unterstützung in diesen Tagen begleiteten. Sie haben uns viele Themen erschlossen, die uns bei der Arbeit in den jeweiligen Diözesen und Vikariaten nützlich sein werden. Ich möchte auch die Bedeutung des gemeinschaftlichen Lebens unterstreichen, das wir hier erfahren haben, versammelt um die Eucharistie, die stets der Mittelpunkt unseres Treffens war. Wir sind sehr glücklich und hoffen, dass alles, was wir hier erlebt haben, bei der täglichen Arbeit in unseren Ortskirchen Früchte tragen wird.“
Bischof José di Jesus Quintero ist Apostolischer Vikar von Leticia im kolumbianischen Amazonasgebiet und lebt dort seit 2001. „Wir arbeiten vor allem mit den Indio-Gemeinden. Es gibt bei uns 24 verschiedene Indio-Völker, von denen fünf relativ groß sind, während die restlichen in kleinen Gemeinden zusammenleben. Wir versuchen vor allem diesen Indio-Gemeinden nahe zu sein.“ Im Vikariat gibt es 12 Pfarrgemeinden und 2 Missionsstationen. ES gibt 15 Missionspriester und 5 Priester aus einer anderen kolumbianischen Diözese, die hier aushelfen und 5 einheimische Priester aus dem Vikariat. Zudem gibt es im Vikariat eine Kapuzinergemeinschaft. Nach Aussage von Bischof José gehört die Ausbildung der Katechisten derzeit in seinem Vikariat zu den wichtigsten Prioritäten. „Wir haben rund 230 Katechisten, einfache Leute, die größtenteils aus Indio-Gemeinden kommen. Wir veranstalten zweimal im Jahr Fortbildungskurse und Treffen in den verschiedenen Pastoralbereichen. Wir setzen uns in diesem Bereich besonders intensiv ein, weil wir glauben, dass eine gute Ausbildung der Katechisten deren Wirken in den einzelnen Gemeinden fördert und wir dadurch besser zu den Menschen gelangen können. Man braucht nur zu bedenken, dass einige unserer Gemeinden rund 1.000 Kilometer vom Zentrum entfernt sind und die Priester deshalb auf keinen Fall zu allen Menschen kommen können.“ Eine weitere Priorität, die der Bischof nennt, ist der Umweltschutz, „wobei wir vor allem die natürlichen Wasserressourcen schützen und auf eine Reuzierung der Waldrodung achten müssen . ich glaube, dass dies für uns eine Pflicht ist, denn unser Amazonasgebiet ist die Lunge der Welt. Ich hoffe, dass wir diese Ziele mit Hilfe Gottes erreichen werden, damit es im Leben unserer Indio-Völker wieder Liebe, Hoffnung und Freude gibt.“, so der Bischof abschließend. (RG) (Fidesdienst, 22/09/2006 - 42 Zeilen, 540 Worte)


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