AFRIKA - „Auch in schwierigen Situationen fehlt es uns nie an der kirchlichen Hoffnung“, so zwei Bischöfe aus Afrika beim Seminar der Kongregation „Propaganda Fide“

Donnerstag, 21 September 2006

Rom (Fidesdienst) - „Das Seminar ist für uns, die wir unser Bischofsamt vor kurzem angetreten haben sehr wichtig. Ich schätze die Vorträge, die von sehr kompetenten Referenten gehalten werden, die Themen erläutern, die das gesamte Spektrum der Aufgaben des Bischofs umfassen. Auch der Austausch zwischen uns Bischöfen und die intensive Debatte trägt dazu bei, dass dieses Seminar ein wichtiges Ereignis wird. Es bereitet uns gut auf unser pastorales Amt vor. Das Leben der Kirche ist sehr komplex, doch dank des Seminars erhalten wir Bischöfe, die wir vor kurzem ernannt wurden, eine wichtige Orientierungshilfe“, so Bischof Fulgence Muteba Mugalu von Kilwa-Kaenga im Osten der Demokratischen Republik Kongo, der sich anlässlich des Studienseminars der Kongregation für die Evangelisierung der Völker (10. bis 23. September) derzeit in Rom aufhält.
„Das Seminar hilft uns dabei unsere Verantwortung als Bischöfe zu erkennen und neu zu überdenken. Es ist wichtig, dass wir Bischöfe uns gegenseitig austauschen können: auch wenn wir in unterschiedlichen Ländern und Kontinenten leben, von Afrika über Asien bis Lateinamerika, so machen wir doch ähnliche Erfahrungen und haben dieselben Sorgen“, so Bischof Tesfaselassie Medhin von der Eparchie Adigrat in Äthiopien.
„Unsere Schwierigkeiten rühren vor allen von den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen her“, so Bischof Medhin. „Das Problem ist vor allem die Armut, von der insbesondere junge Menschen betroffen sind. Dies hindert die christliche Gemeinde jedoch nicht daran, ihre christliche Hoffnung zu bewahren, die sich aus dem Glauben speist. Ein Faktor, der uns zuversichtlich in die Hoffnung blicken lässt ist das ausgezeichnete Verhältnis zu anderen Religionen: die verschiedenen Konfessionen und religiösen Gruppen respektieren sich gegenseitig und arbeiten in Krisensituationen zusammen“.
Die beiden Bischöfe arbeiten in Diözesen mit großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problemen. „In meiner Diözese herrscht eine besondere Situation aufgrund der Gewalt, die Teile im Osten der Demokratischen Republik immer noch erschüttert“, so der Bischof von Kilwa-Kasenga. „Das erste Problem, mit dem wir uns befassen müssen, ist die Sicherheit; in eineigen Teilen der Diözese ist man noch nicht sicher und es gibt zum Beispiel vier Pfarreien, in denen immer noch Milizionäre agieren. Eine weitere Herausforderung ist die Rückkehr der Kriegsflüchtlinge. Als Hirte dieser Menschen stellen diese Probleme für mich eine große Sorge dar. Wir machen Fortschritte auf dem Weg des Friedens aber es gibt noch viel zu tun“.
„Diese hindert uns jedoch nicht daran, auf dem Weg der Evangelisierung voranzuschreiten“, so der kongolesische Bischof. „sofort nach meiner Rückkehr aus Rom werden wir in den Diözesen mit der Planung der Aktivitäten und der pastoralen Strukturen beginnen. Alles wird den Anforderungen einer ländlichen Diözese entsprechen müssen, wo die Wege zu den Gläubigen, die im ganzen Territorium verstreut leben, sehr lang sind. Wir möchten unserer Strukturen multiplizieren, doch man muss auch darauf achten, dass das seelsorgerische Handeln gut koordiniert ist.“
„Wir möchten auch angesichts des gesellschaftlichen und politischen Wandels in unserem Land einen Beitrag leisten“, so der Bischof abschließen. „Im Oktober wird der zweite Wahlgang der Präsidentschafts- und Kommunalwahlen stattfinden. Wir haben versucht die Menschen im Vorfeld des ersten Wahlgangs zu informieren und aufzuklären und nun bereiten wir sie auf den zweiten Wahlgang vor“. (LM) (Fidesdienst, 21/09/2006 - 45 Zeilen, 528 Worte)


Teilen: