ASIEN/INDIEN - Insgesamt 297 Fälle von Poliomyelitis wurden dieses Jahr in Indien gemeldet: es wächst die Sorge hinsichtlich einer Epidemie im Norden des Landes

Mittwoch, 20 September 2006

Rom (Fidesdienst) - Bis zum 12. September dieses Jahres wurden in aller Welt 1.228 Poliomyelitis-Erkrankungen gemeldet. Im Jahr 2005 waren es weltweit insgesamt 1.832 Fälle, vorwiegend in Nigeria, Indien, Pakistan und Afghanistan. Bevor die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 1988 ihre globale Anti-Polio-Kampagne starte erkrankten jährlich 350.000 Menschen an Poliomyelitis. Heute konnte die Krankheit in den meisten Ländern der Welt eingedämmt werden, bleibt in mehreren Ländern (Indien, Nigeria, Pakistan und Afghanistan) jedoch weiterhin endemisch.
In Indien berief das Gesundheitsministerium unterdessen eine Notsitzung ein. Acht Staaten sind besonders betroffen: Uttar Pradesh, Bihar, Delhi, Uttaracnchal, Jharkhand, Mahrarashtra, Madhya Pradesh und Jaryana.
Während im vergangenen Jahr insgesamt 66 Krankheitsfälle gemeldet wurden, sind es dieses Jahr 297, davon 269 in der am dichtesten bevölkerten nördlichen Region Uttar Pradesh.
Hier wurden 90% der Fälle diagnostiziert und die Regierung brachte ein Programm auf den Weg, dass das Virus bis 2007 eindämmen soll. Eine ähnliche Epidemie in Indien gefährdet auch andere Länder in Südostasien und Afrika (Bangladesch, Nepal, Angola und Namibia), in denen die Krankheit eingedämmt zu sein schien. Die Krankheit, von der vor allem Kinder im Alter unter fünf Jahren betroffen sind, greift das Nervensystem an und kann zu Lähmungen führen (daher auch der Name Kinderlähmung). Sie wird durch Nahrungsmittel oder verschmutztes Wasser oder durch den Kontakt mit den Kotausscheidungen erkrankter Menschen übertragen. (AP) (Fidesdienst, 20/09/2006 - 22 Zeilen, 236 Worte)


Teilen: