AFRIKA/NIGERIA - Familie, sozialer Frieden und politische Lage stehen im Mittelpunkt der Zweiten Vollversammlung der Nigerianischen Bischofskonferenz

Mittwoch, 20 September 2006

Abuja (Fidesdienst) - „Die Woche der Familie soll an das unantastbare Wesen der ehelichen Gemeinschaft und an die wesentliche Rolle erinnern, die die Familie bei der Erziehung und Prägung gesunder und ausgeglichener Personen ausübt“, so die Bischöfe zum Abschluss ihrer zweiten Vollversammlung. Die katholische Kirche in Nigeria widmete die zweite Augustwoche der Familie.
Indem sie daran erinnerten, dass die Familie die Keimzelle der Gesellschaft ist, betonten die Bischöfe, wie ein gesundes Modell der Familie zur Entstehung einer besseren Gesellschaft beiträgt: „Soziale Übel, wie die Verbreitung von Gewalt und Kriminalität, einschließlich der Missbrauch von Minderjährigen, Prostitution und Menschenhandel mit Frauen, vor allem der fortschreitenden Erosion der Werte der Familie und der Heiligkeit des Lebens zuschreiben sind“.
„Eine demokratische Regierung ist verpflichtet, die Familie zu fördern“, so die Bischöfe weiter. „Unsere Demokratie sollte heute die elementaren Rechte der Familie garantieren, wie zum Beispiel eine angemessene Wohnung, Lebensmittelsicherheit, das Recht auf Arbeit und auf Gesundheit, sowie ein ausreichendes Einkommen, damit ein gesundes und solides Familienleben möglich ist. Eine demokratische Regierung sollte die Rechte der Familien und der Individuen schützen, verteidigen und fördern“.
Die Kirche will ihrerseits die Heiligkeit und Integrität der familiären Einheit fördern und sie gegen Ideologien und zerstörerische Praktiken schützen: „Wir wissen, dass einige Hilfswerke, die Programme für Kinder und zur Bekämpfung von Aids durchführen, oft das Benutzen von Verhütungsmitteln als Bedingung für die Hilfeleistung voraussetzen. Katholiken sollten den Mut aufbringen, alles abzulehnen, was nicht mit ihrer Religion vereinbar ist“.
Was die Verbreitung von Aids anbelangt, das die Familien in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara zerstört, erinnern die Bischöfe daran, dass „die einzige mögliche Verhaltensmaßregel, die die Pandemie bekämpfen oder ihr vorbeugen kann, sind die eheliche Treue und die Abstinenz.“
Bei der Vollversammlung lobten die nigerianischen Bischöfe die Reformen im Finanzsektor, das Programm zur Bekämpfung der Armut und der Korruption und dankten dem Staatspräsidenten Olusegun Obasanjo dafür, dass er sich zum Dialog mit den Bevölkerungen des Nigerdeltas bereit erklärte, um die Krise in der Region beizulegen. Gleichsam verurteilte die Bischofskonferenz die Entführung von Mitarbeitern der Erdölunternehmen und Episoden der Gewalt in den erdölreichen Gebieten. Gleichsam luden bis Bischöfe die internationalen Erdölunternehmen dazu ein, ihrer Aktivität Prinzipien der sozialen Integrität und Verantwortlichkeit zugrunde zu legen und sich zur Zusammenarbeit mit den örtlichen Gemeinden und der Regierung bereit zu zeigen.
Die Bischöfe begrüßten auch die Tätigkeit der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission (INEC), die den korrekten Verlauf der Wahl im Jahr 2007 garantieren soll, die „ein Prüfstand für den Fortschritt der Demokratie in Nigeria“ sein werden.
In diesem Zusammenhang betonten die Bischöfe auch, dass „die Bemühungen um die Verabschiedung eines neuen Wahlrechts und angemessener Maßnahmen zur Vorbeugung gegen den Missbrauch und den Betrug in unsren Nation“ intensiver stattfinden sollten. (LM) (Fidesdienst, 20/09/2006 - 41 Zeilen, 459 Worte)


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