AFRIKA/NIGER - Über 3,6 Millionen Menschen durch die Auswirkungen der Hungersnot gefährdet

Dienstag, 19 September 2006

Rom (Fidesdienst) - Angesichts der Notsituation, die die Hungersnot in Niger hervorgerufen hat, von der nach Angaben der Vereinten Nationen über 3,6 Millionen Menschen, darunter 800.000 Kinder betroffen sind, die unter akuter Unterernährung leiden, brachte die Organisation „Manos Unidas“ eine Hilfskampagne auf den Weg, in deren Rahmen Lebensmittel für die betroffenen Menschen gesammelt werden sollen.
Das westafrikanischen Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die meisten der rund 12 Millionen Einwohner haben keinen Zugang zu staatlichen Dienstleistungen. Das Land hat die dritthöchste Geburtenrate der Welt und dies gilt auch für die allgemeine Sterberate und die Kindersterblichkeit. Eines von vier in Niger geborenen Kindern erreicht das fünfte Lebensjahr nicht und viele der überlebenden Kinder erleiden irreparable Schäden infolge von Unternährung. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 42,1 Jahren und das Land gehört weltweit zu den Ländern mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen.
Die bereits prekären Lebensbedingungen der Einwohner des afrikanischen Landes werden zusätzlich durch den Klimawandel, starke Regenfälle oder Heuschreckenplagen beeinträchtig, die in der Sahelzone im vergangenen Jahr die gesamte Ernte zerstörten. In dieser Jahreszeit könnte sich die Situation mit dem Beginn der Regenzeit und der damit verbunden Gefahr der Ansteckung mit Malaria, Darminfektionen und anderen Krankheiten zusätzlich verschlechtern.
Die 1978 im Rahmen einer Kampagne gegen den Hunger entstandene katholische Hilfs- und Entwicklungsorganisation „Manos Unidas“ setzt sich mit ihren freiwilligen Helfern im Kampf gegen Armut, Hunger, Unterernährung, Krankheiten, Bildungsmangel und Unterentwicklung ein. (AP) (Fidesdienst 19/09/2006 - 24 Zeilen, 239 Worte)


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