AFRIKA/D.R. KONGO - Nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens hat sich die dramatische Lage der Vertriebenen nicht verbessert

Freitag, 4 Juli 2025 krieg   vertriebene  

Kinshasa (Fides) - „Im Osten der Demokratischen Republik Kongo leiden vertriebene Frauen und Kinder weiterhin in den Aufnahmezentren von Lubarika, Luvungi, Nyamoma/Sange und in der Stadt Uvira“, heißt es in dem jüngsten Bericht, der kongolesischen Menschenrechtsorganisation ACMEJ (Association against Evil and for the Framing of Youth), der Fides vorliegt.
Trotz des am 27. Juni in Washington unterzeichneten Friedensabkommens (vgl. Fides vom 27/6/2025) leidet die Bevölkerung in den kongolesischen Provinzen Nord- und Südkivu weiterhin, nachdem große Gebiete dieser beiden Provinzen im Osten der Demokratischen Republik Kongo von der von ruandischen Truppen unterstützten M23-Bewegung erobert wurden.
Der ACMEJ-Bericht beschreibt insbesondere die Lage der Vertriebenen in Südkivu, wo diejenigen, die keinen Platz in Auffanglagern gefunden haben, gezwungen sind, in Schulen und Kirchen zu übernachten. „Familien von Binnenvertriebenen, die in Schulen untergebracht sind, räumen die Klassenzimmer am Morgen, damit der Unterricht stattfinden kann, und kehren am Abend zurück, um die Nacht zu verbringen. Ähnlich verhält es sich mit denjenigen, die in Kirchen untergebracht sind: Sie räumen die Kirchen, an Tagen, an denen Gottesdienste stattfinden, und kehren nach der Messe zurück“. Mit dieser Situation sehen sich die Vertriebenen des Dorfes Katogota konfrontiert, das sich in den Gebieten Nyamoma/Sange und Lubarika in der Ruzizi-Ebene befindet. Es gibt zahlreiche Krankheitsfälle bei Kindern und Frauen, die aufgrund des Mangels an Ärzten und Gesundheitseinrichtungen nicht behandelt werden können; aufgrund dieser Situation steigt die Zahl der Kranken, die ohne medizinische Versorgung sterben.
Seit der Unterzeichnung des Washingtoner Abkommens, so die ACMEJ, wurden neue Zusammenstöße in den Gebieten Walungu und Fizi in Südkivu gemeldet, die neue Vertreibungswellen auslösten. „Hochrangige ruandische Beamte haben erklärt, dass sie ihre im Osten der Demokratischen Republik Kongo stationierten Truppen erst dann abziehen werden, wenn die Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) neutralisiert sind“, heißt es in der Mitteilung. „Lokale Analysten und Menschenrechtsaktivisten, die von der ACMEJ-Organisation kontaktiert wurden, glauben, dass das ruandische Regime seine Besetzung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo nicht aufgegeben hat, um seine Bodenschätze auszubeuten“, so die ACMEJ abschließend.
(L.M.) (Fides 4/7/2025)


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