Catholic Church Cambodia
Phnom Penh (Fides) - 1975 wurde der junge kambodschanische Priester Joseph Chmar Salas von Papst Paul VI. zum Koadjutor des Apostolischen Vikars von Phnom Penh ernannt: Er war der erste kambodschanische Bischof der Geschichte. Kambodscha und das kambodschanische Volk erlebten damals die dunkelste Zeit ihrer Geschichte: Chmar Salas wurde eines der Opfer des Regimes der Roten Khmer und starb 1977 in Tangkok, weit entfernt von seinem Vikariat. In den 1990er Jahren, nach dieser traurigen, von Tod und Leid geprägten Zeit, als die Religionsfreiheit im Land wieder eingeführt wurde, wurde die Ortskirche vom Heiligen Stuhl den Priestern der Pariser Auslandsmissionen (Missions étrangères de Paris, MEP) anvertraut: Apostolischer Vikar von Phnom Penh war zunächst Yves Ramousse (MEP), dann Émile Destombes (MEP) (seit 2001) und schließlich, seit 2010, der jetzige Vikar Bischof Olivier Schmitthaeusler.
Am 28. Juni 2025 wurde fünfzig Jahre nach der Ernennung des ersten kambodschanischen Bischofs wiederholt sich dies Geschichte: Der kambodschanische Priester Pierre Suon Hang Ly wurde zum Koadjutor des Apostolischen Vikars von Phnom Penh ernannt. Der derzeitige Vikar, Bischof Schmitthaeusler, erklärt dazu gegenüber Fides: „Leo XIV. hat der Kirche von Kambodscha ein großes Geschenk gemacht, indem er einen Kambodschaner zum Koadjutor des Vikariats von Phnom Penh ernannte. Priester, Ordensleute und alle Gemeinden sind voller Freude und Glück und heißen Pierre Suon Hang Ly in Phnom Penh herzlich willkommen“.
“Dies ist ein sehr wichtiger Schritt für die katholische Kirche in Kambodscha“, so Bischof Olivier Schmitthaeusler weiter, „Ich habe den Heiligen Stuhl schon seit einiger Zeit darum gebeten. Jetzt ist die Zeit dafür reif“. „Die Ernennung eines kambodschanischen Apostolischen Vikars ist ein Zeichen für die Reife unserer Ortskirche und ein starkes Signal, die kleine katholische Kirche noch tiefer in der Gesellschaft, der Kultur und dem Leben des Landes zu verwurzeln“, fährt er fort, „Was mich betrifft, so werde ich meinen Dienst als Apostolischer Vikar von Phnom Penh noch einige Zeit fortsetzen, flankiert von Bischof Ly. Gemeinsam werden wir nun als Brüder im Bischofsamt, als Nachfolger der Apostel, die Hirten dieses Teils des Volkes Gottes sein und der Kirche mit Liebe, aber auch mit größerer Bereitschaft und neuer Dynamik dienen, um die Frohe Botschaft in allen Teilen des Vikariats zu verkünden“.
„Wir werden dabei gemeinsam mit den Priesteramt, unseren Seminaristen, allen Ordensgemeinschaften, Diözesanämtern, Pfarrgemeinden, katholischen Nichtregierungsorganisationen und Laienmissionaren unterwegs sein“, versichert Bischof Schmitthaeusler, der um den Schutz der Jungfrau Maria bittet: „Wir vertrauen uns der Muttergottes vom Mekong an, damit sie uns in diesem Heiligen Jahr der Hoffnung bei unserer Mission führt. Beten wir füreinander in diesem historischen Moment für unsere katholische Kirche in Kambodscha“.
Und er schließt: „Wir danken dem Herrn für die Anwesenheit von Bischof Ly als Koadjutor des Vikariats, und wir danken ihm, dass er diese neue Aufgabe im Dienst des Gottesvolkes in Phnom Penh mit Vertrauen und Hingabe angenommen hat. Bischof Ly kennt das Vikariat von Phnom Penh mit seiner Vielfalt, seiner Dynamik und seinen Herausforderungen in dieser neuen Gesellschaft, die sich im Aufbau befindet, bereits sehr gut“.
Pierre Suon Hang Ly wurde am 15. April 1972 in Pho Thom, dem Heimatdorf von Bischof Joseph Chmar Salas, geboren und besuchte das Priesterseminar zunächst in Battambang und anschließend in Phnom Penh. Am 9. Dezember 2001 wurde er zum Priester geweiht. Von 2002 bis 2007 war er als Seelsorger in Kampot und Takeo tätig und studierte dann bis 2015 am „Institute Catholique“ in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Phnom Penh wurde er zum Pfarrer der neuen Seelsorgeeinheit Thmey und zum Generalvikar ernannt. Im Juli 2022 wurde er zum Apostolischen Präfekten von Kompong Cham ernannt, ein Amt, das er bis zu seiner Ernennung zum Koadjutor von Phnom Penh innehatte.
(PA) (Fides 30/5/2025)