ASIEN/JAPAN - Die Ortskirche möchte Hauptakteurin der Evangelisierung und der eigenen Zukunft sein und dankt den Missionaren für ihr Wirken

Dienstag, 19 September 2006

Tokyo (Fidesdienst) - Die Missionare haben eine wichtige Arbeit geleistet, denn sie haben den Samen des Evangeliums ausgesät. Heute ist die Ortskirche jedoch berufen, auf eigenen Füssen zu stehen und sich maßgeblich an der Gestaltung der eigenen Zukunft und der Evangelisierungstätigket zu beteiligen. Dies bekräftigt der 67jährige Diözesanpriester Don Shogo Doi aus Sendai, der zusammen mit drei weiteren katholischen Geistlichen für die seelsorgerische Betreuung in der Diözese zuständig ist und dabei in einem säkularisierten kulturellen Umfeld oft auf Schwierigkeiten stößt, dabei aber die Ansicht vertritt, dass gerade in einer solchen Kultur der Wunsch nach einer Botschaft der Hoffnung und der Liebe existiert.
Don Shogo Doi hält es deshalb für notwendig, dass Gruppen gegründet werden, die sich der Papstoralarbeit annehmen. Diese Gruppen sollen aus Priestern, Ordensleuten und Laien bestehen und eine Mentalität entwickeln, die sie dazu anspornt als Katholiken auch als kleine Glaubensgemeinschaft mutig vom eigenen christlichen Leben in der Gesellschaft Zeugnis abzulegen.
Nach Ansicht des Priester, war die Tätigkeit der Missionare in der Vergangenheit von grundlegender Bedeutung, doch heute ist die katholische Kirche in Japan in der Lage auf eigenen Füssen zu stehen: „Es sind 60 Jahre vergangene, in denen wir von den Missionaren Bildung und Katechese empfangen durften. Auch ich wurde in einer Pfarrei getauft, die von einem Missionar geleitet wurde. Wir müssen das japanische Antlitz der Kirche entdecken und zulassen, dass das Evangelium in der japanischen Kultur und Zivilisation aufgeht, und dabei originelle Ausdrucksformen hervorbringen. Wenn ein orientalischer Bürger und insbesondere ein Japaner nach Gott sucht, dann sucht er keine rationellen Argumente, sondern eine direkte Kommunikation und Gemeinschaft mit Gott. Wir müssen versuchen, den unsere Liturgie kontemplativer zu gestalten, und die Momente hervorzuheben, in denen das Herz der Menschen Kontakt zum Sakralen aufnimmt. (PA) (Fidesdienst, 19/09/2006 - 27 Zeilen, 302 Worte)


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