Vatikan (Fides) - Auch in diesem Jahr wurde am Weltgebetstag für die Kirche in China, der von Papst Benedikt XVI. eingeführt wurde, „in Kirchen und Wallfahrtsorten Chinas und auf der ganzen Welt zu Gott gebetet, als Zeichen der Sorge und Zuneigung für die chinesischen Katholiken und ihrer Gemeinschaft mit der Weltkirche“. Daran erinnerte Papst Leo XIV. heute, nachdem er zum ersten Mal vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast mit Blick auf den Petersplatzaus das Regina-Coeli-Gebet gesprochen hatte, und erinnerte damit den besonderen Gebetstag für die Kirche in China, der gestern, am Samstag, den 24. Mai, am liturgischen Gedenktag der seligen Jungfrau Maria, Hilfe der Christen, begangen wurde. „Möge die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria ihnen und uns die Gnade erwirken, auch inmitten von Prüfungen starke und freudige Zeugen des Evangeliums zu sein, um stets den Frieden und die Harmonie zu fördern“, so der Papst. In diesem Sinne“, fügte der Bischof von Rom hinzu, „schließen wir alle Völker, die unter dem Krieg leiden, in unser Gebet mit ein; wir bitten um Mut und Ausdauer für alle, die sich für den Dialog und die aufrichtige Suche nach Frieden einsetzen“.
In seiner Ansprache zum Mariengebet bezog sich Papst Leo auf das Sonntagsevangelium und betont Papst Leo XIV.: „In allem, wozu der Herr uns beruft, auf unserem Lebensweg wie auch auf unserem Glaubensweg, fühlen wir uns bisweilen unzulänglich. Doch gerade das Evangelium des heutigen Sonntags sagt uns, dass wir nicht auf unsere Kräfte schauen sollen, sondern auf die Barmherzigkeit des Herrn, der uns erwählt hat, in der Gewissheit, dass der Heilige Geist uns führt und uns alles lehrt“.
Das Tagesevangelium beschreibt die Apostel, die „am Vorabend des Todes ihres Meisters beunruhigt und verängstigt sind und sich fragen, wie sie das Reich Gottes weiterleben und bezeugen können“. Aber Jesus kündige ihnen mit einer wunderbaren Verheißung die Gabe des Heiligen Geistes an: 'Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen'“. „So Jesus befreit die Jünger von aller Angst und Sorge“, betont der Papst, „und kann zu ihnen sagen: 'Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht‘. Wenn wir nämlich in seiner Liebe bleiben nimmt er selbst Wohnung in uns, unser Leben wird zum Tempel Gottes, und diese Liebe erleuchtet uns, sie schafft Raum in unserem Denken und in unseren Entscheidungen, bis sie sich auch zu den anderen ausweitet und alle Situationen unserer Lebens erleuchtet‘.
Dieses „Wohnen Gottes in uns“, so der Papst, „ist genau das Geschenk des Heiligen Geistes, der uns bei der Hand nimmt und uns auch im Alltag die Gegenwart und Nähe Gottes erfahren lässt, indem er uns zu seiner Wohnstatt macht“. Und „es ist schön, dass wenn wir auf unsere Berufung blicken, auf die uns anvertrauten Dinge und Menschen, auf die Verpflichtungen, die wir erfüllen, auf unseren Dienst in der Kirche, ein jeder von uns zuversichtlich sagen kann: Auch wenn ich schwach bin, schämt sich der Herr meines Menschseins nicht, sondern er kommt, um in mir Wohnung zu nehmen. Er begleitet mich mit seinem Heiligen Geist, er erleuchtet mich und macht mich zu einem Werkzeug seiner Liebe für die anderen, für die Gesellschaft und für die Welt“.
„Lasst uns auf der Grundlage dieses Versprechens in der Freude des Glaubens wandeln“ so Papst Leo weiter, „und so ein heiliger Tempel Gottes sein. Bemühen wir uns, seine Liebe überall hinzubringen, eingedenk dessen, dass jede Schwester und jeder Bruder eine Wohnung Gottes ist und dass sich seine Gegenwart besonders in den Kleinen, den Armen und den Leidenden offenbart und von uns verlangt, aufmerksame und mitfühlende Christen zu sein“.
Nach dem Gebet des Regina Coeli erinnerte Papst Leo auch an den polnischen Diözesanpriester Stanislaus Kostka Streich, der „gestern in Poznań seliggesprochen“ wurde, und der „1938 aus Hass auf den Glauben ermordet wurde, weil sein Wirken zugunsten der Armen und Arbeiter die Anhänger der kommunistischen Ideologie störte“. Der Pontifex erinnerte auch daran, dass „Papst Franziskus vor zehn Jahren die Enzyklika „Laudato si'“ unterzeichne hat, die der Sorge um das gemeinsame Haus gewidmet ist“. Diese Enzyklika, so der Papst, ‚fand eine außergewöhnliche Verbreitung, inspirierte unzählige Initiativen und lehrte alle, auf den doppelten Schrei der Erde und der Armen zu hören“.
(GV) (Fides 25/5/2025)