OZEANIEN/AUSTRALIEN - Am 24. September begeht die katholische Kirche in Australien den „Tag der Sozialen Gerechtigkeit“: im Mittelpunkt stehen die Aborigines als „Herz des Landes“. Es stellt sich die Frage: „Wie ist es möglich, dass ihre Lebenserwartung um 17 Jahre niedriger ist als der Durchschnitt?“

Freitag, 15 September 2006

Sydney (Fidesdienst) - „Das Herz unseres Landes: Würde und Gerechtigkeit für unsere indigenen Brüder und Schwestern“: unter diesem Motto findet am 24. September in allen katholischen Diözesen Australiens der „Tag der Sozialen Gerechtigkeit 2006“ statt. Die Australische Bischofskonferenz stellte die Initiative im Beisein von Bischof Christopher Saunders von Broome, des Jesuitenpaters Brian McCoy und des katholischen Laien und Mitglieds einer Aborigines-Gemeinde, Tom Calma, der auch der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden angehört. Die katholischen Gemeinden Australiens erinnern bei diesem Anlass auch an Besuch von Papst Johannes Paul II. in Australien vor 20 Jahren, der aus diesem Anlass im Jahr 1986 auch Aborigines-Gemeinden besuchte und zur Versöhnung und harmonischem Zusammenleben aufrief.
Im Mittelpunkt des Tags der Sozialen Gerechtigkeit, die mit zahlreichen Initiativen, Versammlungen, Vorträgen und liturgischen Feiern in allen Gemeinden des Landes begangen wird, steht ein Dokument der Bischöfe zu den schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der Aborigine-Gemeinden in Australien und pastorale Anregungen enthält. „Wie ist es möglich, dass ihre Lebenserwartung um 17 Jahre niedriger ist als der Durchschnitt?“, fragen sich die Bischöfe in ihrem Dokument. „In einem Land, das sich einer blühenden Wirtschaft rühmt, stellt sich immer noch die Frage: Warum sind wir nicht in der Lage die Lebensbedingungen vieler Eingeborengemeinden zu verbessern?“.
Tom Calma nannte mit Bezug auf das Dokument der Bischöfe die Hauptpunkte der so genannten „Aborigines-Frage“: Schutz und Achtung der Kultur der Eingeborenen; Anerkennung der Begegnungspunkte zwischen den beiden Glaubenssystemen; Achtung und Schutz der Rechte der Einheimischen hinsichtlich des Landbesitzes; Notwendigkeit einer sozialen Aussöhnung auf der Grundlage der Vergebung der Fehler der Vergangenheit. (PA) (Fidesdienst, 15/09/2006 - 29 Zeilen, 299 Worte)


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