AFRIKA/KENIA - „Es gibt nicht nur Strände und traditionelle Safari-Reisen“: der Fremdenverkehr in Kenia sucht neue Wege und möchte zunehmend auch einheimische Gemeinden miteinbeziehen

Freitag, 15 September 2006

Nairobi (Fidesdienst) - „Mit dem Fremdenverkehr, an dem auch einheimische Gemeinden mitwirken, beginnt eine neue Ära“, so Dr. Dan Kagagi, der für die Treuhandgesellschaft des Fremdenverkehrs in Kenia verantwortlich ist, bei einer Pressekonferenz am Rande der Veranstaltung „TourismAfrica 2006“, die derzeit in Genf (Schweiz) stattfindet.
Das Treffen, an dem afrikanische Regierungsbeamte, Fremdenverkehrsunternehmen, internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen teilnehmen, möchte vor allem neue Entwicklungsstrategien zur Förderung des Fremdenverkehrs als Lokomotive für den Fortschritt des Kontinents anregen.
Die Treuhandgesellschaft für den Fremdenverkehr wurden 2002 mit Unterstützung der Europäischen Gemeinschaft gegründet. Anfang dieses Jahres gab die Regierung Kenias bekannt, dass es zukünftig eine „Politik zur Förderung des Tourismus“ geben soll, bei der staatliche Einrichtungen mit den einheimischen Gemeinden gemeinsam für einen Aufschwung des Fremdenverkehrs arbeiten werden.
„Wir wollen uns vom traditionellen Strandurlaub und der Safari entfernen (die bisher Schwerpunkte des Fremdenverkehrs in Kenia waren)“, so Kagagi und nennt dabei neuartige Abenteuersafaris, ökologischen Tourismus, Kamel- und Pferdesafaris und Kulturreisen als Bereiche, die Möglichkeiten zur Förderung des Fremdenverkehrs in weniger entwickelten Regionen bieten.
In vielen Teilen des Landes, wo die Wirtschaft auf Viehzucht und Landwirtschaft basiert, „verdienen die Menschen nicht viel Geld; der Dschungel wird als ein Problem und nicht als eine Verdienstmöglichkeit betrachtet“, so der Leiter der kenianischen Treuhandgesellschaft. „Die Herausforderung besteht darin“, so Dr. Kagagi, „in den meisten dieser Regionen neue Möglichkeiten für den Fremdenverkehr zu schaffen. Der Norden Kenias ist zum Beispiel sehr schön doch es gab bisher Entfernungs-, Transport- und Sicherheitsprobleme“.
Der Fremdenverkehr wird unterdessen für die Wirtschaft in Kenia zunehmend wichtiger: er macht 12,65% des Bruttoinlandsprodukts aus und bringt 14,7% der ausländischen Divisen in das afrikanische Land.
„DER Fremdenverkehr hat verschiedene multiplizierende Auswirkungen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bilanz des Staates und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes“, so der Fremdenverkehrsminister Kenias, Morris Dzoro. Im Vergangenen Jahr belief sich der Gewinn im Tourismusbereich auf 25,8 Milliarden Kenianische Schillinge. (LM) (Fidesdienst, 15/09/2006 - 36 Zeilen, 331 Worte)


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