VATIKAN - Erklärung des Direktors des Presseamts des Heiligen Stuhls zur den Auslegungen einiger Abschnitte aus der Ansprache des Heiligen Vaters in der Universität Regensburg

Freitag, 15 September 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Der Direktor des Presseamts des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi SJ, gab zu den Auslegungen einiger Abschnitte aus der Ansprache des Heiligen Vaters an der Universität in Regensburg, gegenüber den Journalisten folgende Erklärung ab:
„Hinsichtlich der Reaktion einiger muslimischer Vertreter auf einige Abschnitte aus der Ansprache des Heiligen Vaters an der Universität Regensburg, ist es angelegen darauf hinzuweisen, dass - wie aus einer sorgfältigen Lektüre des Textes hervorgeht - dem Heiligen Vater nur eine klare und radikale Ablehnung von religiöser Begründung der Gewalt am Herzen liegt.
Es war gewiss nicht die Absicht des Heiligen Vaters eine vertiefte Analyse zur Dschihad und zum muslimischen Gedankengut in diesem Zusammenhang anzustellen und noch weniger das Empfinden der muslimischen Gläubigen zu beleidigen.
In den Ansprachen des Heiligen Vaters wird ganz klar die Warnung deutlich, die sich an die westliche Kultur richtet, und darum bittet „Zynismus,“ zu vermeiden „der die Verspottung des Heiligen als Freiheitsrecht ansieht“ (Predigt vom 10. September), denn die richtige Einstellung zur religiösen Dimension ist in der Tat wesentliche Voraussetzung für einen fruchtbaren Dialog mit den großen Kulturen und Religionen der Welt. Gerade in seinen Schlussbemerkungen seiner Ansprache in der Universität von Regensburg betonte der Papst: „Aber von den tief religiösen Kulturen der Welt wird gerade dieser Ausschluss des Göttlichen aus der Universalität der Vernunft als Verstoß gegen ihre innersten Überzeugungen angesehen. Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen.“ Der Wunsch des Papstes eine Einstellung des Respekts und des Dialogs mit den anderen Religionen und Kulturen und natürlich auch mit dem Islam zu pflegen ist also eindeutig.“ (SL) (Fidesdienst, 15/09/2006 - 24 Zeilen, 293 Worte)


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