VEREINTE NATIONEN - JUGENDLICHE BEVÖLKERUNG WÄCHST DOCH IHRE ZUKUNFT IST UNGEWISS: ALLE 14 SEKUNDEN INFIZIERT SICH EIN JUNGER MENSCH MIT DEM HIV-VIRUS

Donnerstag, 9 Oktober 2003

Rom (Fidesdienst) – Das Bevölkerungsprogramm der Vereinten Nationen (UNFPA) hat seinen jüngsten Bericht „The State of World Population 2003“ veröffentlicht. Nach Angaben der UNFPA sind ein Fünftel der Weltbevölkerung gegenwärtig zwischen 10 und 19 Jahre alt. Diese Altersgruppe ist jedoch nach Ansicht des Bevölkerungsprogramms unter gesundheitlichen Aspekten und was ihr persönliches Wohlergehen angeht gefährdet, vor allem durch HIV/AIDS und andere zur sexuellen Kontakt übertragene Infektionskrankheiten sowie durch frühe Schwangerschaften und Eheschließungen. All diese Fakturen werden durch Armut und mangelnde Information über vorbeugende Maßnahmen verstärkt. Gegenwärtig leben rund 238 Millionen junge Menschen von weniger als einem Dollar pro Tag.
Aus diesem Grund wird in den UNFPA-Bericht darauf hingewiesen, dass weltweit ein großer Bedarf an Einrichtungen für Bildung, Information und Gesundheitsvorsorge besteht und deshalb Investitionen in diesen Bereichen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der jugendlichen Bevölkerung unbedingt notwendig ist.
Fast die Hälfte der insgesamt 6,3 Milliarden auf der ganzen Welt lebenden Menschen sind jünger als 25 Jahre. Davon leben 87% in Entwicklungsländern. Die Zahl der Straßenkinder liebt bei 100 bis 250 Millionen und über 13 Millionen minderjährige Kinder sind Aidswaisen. Die Hälfte aller mit dem HIV-Virus infizierten Menschen sind junge Menschen und alle 14 Sekunden erkrankt ein junger Mensch an Aids, das somit zu einer „Jugendkrankheit“ wird. Nach Ansicht des UNFPA ist eine angemessene Erziehung in den Familien und in den Schulen das wirksamste Mittel zur Vorbeugung gegen durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheiten. Würde der Kontakt mit dem HIV-Virus vermieden könnte ein armes Land 34.600 Dollar (mit einem Prokopf-Jahreseinkommen von 1.000 Dollar) einsparen. Wie ebenfalls aus dem UNFPA-Bericht zur Bevölkerungslage hervorgeht wird ein Viertel der alljährlich vorgenommenen Schwangerschaftsabbrüche bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren vorgenommen (insgesamt rund 20 Millionen). Jedes Jahr bringen 14 Millionen jugendliche Mütter Kinder zu Welt, was für ihre eigenen Gesundheit große Gefahren mit sich bringt. In Entwicklungsländern sind 82 Millionen Mädchen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren bereits verheiratet. Der vollständige Wortlaut des UNFPA-Berichts ist zugänglich unter http://www.unfpa.org/swp/2003/english/ch1/index.htm (Fidesdienst, 9/10/2003 – 34 Zeilen, 350 Worte)


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