AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Es sind immer noch zu viele Waffen im Umlauf“: alarmierender Bericht des Internationalen Wahlbeobachtungskomitees

Donnerstag, 14 September 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Joseph Kabila und der stellvertretende Präsident, Jean-Pierre Bemba, die als die beiden Spitzenkandidaten für das Amt des Staatsoberhaupts zur Stichwahl antreten werden, trafen sich am 13. September zu einem zweistündigen Gespräch. Dies war das erste Treffen dieser Art zwischen den beiden, nach den Auseinandersetzungen zwischen ihren Truppen, bei denen im August mindestens 23 Menschen gestorben waren.
Die Sorge hinsichtlich einer möglichen Wiederaufnahme der Gefechte in der Landeshauptstadt Kinshasa bleibt jedoch weiterhin bestehen, wie die Mitarbeiter des Internationalen Wahlüberwachungskomitees in einer Verlautbarung mitteilen. Das Komitee, dem Botschaftern der Mitgliedsländer des UN-Sicherheitsrates und anderer afrikanischer und europäischer Staaten angehören warnt insbesondere vor der hohen Anzahl von Waffen, die sich in der Hauptstadt immer noch im Umlauf befinden.
Der Ausschuss betont, dass mit Herannahen des Termins für die Stichwahl und die Kommunalwahlen insbesondere eine friedliche Wahlkampagne notwendig sei und deshalb Militäreinheiten, die nicht direkt mit der inneren Sicherheit beauftragt sind, in die Kasernen zurückgezogen werden sollten.
In der Verlautbarung erinnert das Komitee auch daran, dass die Polizei des Landes für die Sicherheit verantwortlich sei und nicht die Armee, die dafür bestimmt sei, dass Land gegen Angriffe von außen zu verteidigen. Umsomehr sollte die Präsenz von irregulären bewaffneten Einheiten in den größeren Städten des Landes nicht toleriert werden. Das Komitee fordert deshalb auch eine Rückkehr der Gardeeinheiten der beiden Spitzenkandidaten (Kabila und Bemba) in die jeweiligen Kasernen, damit ähnliche Episoden wie im August dieses Jahres verhindert werden können. Dabei appelliert das Komitee vor allem auch an die Lokalpolitiker, wenn es darum geht solche Maßnahmen zur achten, damit die nächste Wahlrunde friedlich verlaufen kann.
Auch die katholische Kirche erinnert die politischen Verantwortlichen im Kongo an ihre Pflicht. „Die Bevölkerung hat die Prinzipien der Demokratie verinnerlicht und auf friedliche Weise an den Wahlen vom 31. Juli teilgenommen. Es sind die Politiker, denen es nicht gelingt, eine Vereinbarung zu finden und die deshalb immer wieder Spannungen provozieren“, so Bischof Pierre-Celestin Tshitoko Mambai von Luebo, der sich zur Teilnahme am Studienseminar er Kongregation für die Evangelisierung der Völker für neu ernannte Bischöfe aus den Missionsländern (10. bis 23. September) in Rom aufhält. „Die Bürger des Landes hoffen, dass aus diesen Wahlen eine Führungsklasse hervorgeht, die in der Lage ist dem Land Frieden und Entwicklung zu bringen“, so Bischof Tshitoko. (LM) (Fidesdienst, 14/09/2006 - 36 Zeilen, 401 Worte)


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