VATIKAN - Studienseminar für die Bischöfe - Erzbischof Sarah erläutert das Engagement des Missionsdikasteriums für die solide Bildung des Klerus in den Missionsländern

Dienstag, 12 September 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Robert Sarah sprach am 11. September in seinem Vortrag beim Studienseminar der Kongregation für die Evangelisierung der Völker für die in den vergangenen beiden Jahren geweihten Bischöfe über das Engagement der Kongregation für eine solide Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Katechisten in den Missionsländern in den römischen Kollegien und den Instituten und Seminaren, die mit der Universität Urbaniana assoziiert sind.
Im ersten Teil seines Vortrags erläuterte Erzbischofs Sarah die Päpstlichen Kollegien in Rom, die „die Fürsorge der Kongregation hinsichtlich der wissenschaftlichen und geistlichen Bildung des Klerus zum Ausdruck bringen“. Nach der Gründung im Jahr 1622 schuf die Kongregation „de Propaganda Fide“ das „Kolleg de Propaganda Fide“ für die Ausbildung von Missionaren ‚ad gentes’. Papst Urban VIII. legte 1627 das Wesen, den Zweck und die Ziele dieses Kollegs fest, an dem vor allem Weltpriester studieren sollten „damit sie den katholischen Glauben in der ganzen Welt weitergeben und bewahren“. Nach ihrer Ausbildung sollten die Priester in ihre Länder zurückkehren und dort ihren Dienst in der Kirche leisten. „Von Anfang an war für Propaganda fide vor allem die Ausbildung und die intellektuelle und geistliche Bildung des einheimischen Klerus von besonderer Bedeutung“, so Erzbischof Sarah. Zum Kolleg gehörte auch eine Universität für die humanistische, philosophische, theologische, geistliche und missionarische Ausbildung von Priestern und Seminaristen aus den Territorien von Propaganda Fide und aus den Ostkirchen. „Dieses Kolleg war das erste, und über drei Jahrhunderte hinweg das einzige, das sich ausschließliche der Ausbildung von Weltpriestern aus den Missionsländern widmete.“, so Erzbischof Sarah. 1927 siedelte das Kolleg auf Anweisung von Papst Pius XI vom Gianicolo-Hügel an die römische „Piazza di Spagna“ um.
Seit der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts und mit der Ausdehnung der Missionsgebiete gründete die Kongregation „de Propaganda Fide“ zwei weitere Kollegien und zu dem „Collegio Urbano“ für die Ausbildung von Priestern aus den Missionsländern kamen zwei weitere: das Päpstliche Kolleg „San Pietro Apostolo“ (1946) und das Päpstliche Kolleg „San Paolo Apostolo“ (1960). In den 70er Jahren wurden dann das Kolleg „Mater Ecclesiae“ in Castelgandolfo für die Ausbildung der Katechisten und das „Foyer Paolo VI.“ für Ordensschwestern auf dem Campus der Universität Urbaniana gegründet. Im Jahr 2005-2006 zogen die Katechisten vom „Collegio Mater Ecclesiae“ in das Kolleg „San Francesco d’Assisi“ in die römische Via di Torre Rossa um.
Das „Collegio Urbano“ wird als „Großes Seminar“ des Missionsdikasteriums betrachtet. Im Studienjahr 2005/2006 wohnten hier 98 Seminaristen, zu denen 49 vietnamesische und chinesische Studenten aus dem Asiatischen Kulturzentrum hinzukommen. Im Kolleg „San Pietro Apostolo“ wohnen 152 Priester und im Kolleg „San Paolo Apostolo“ 186. Hinzu kommen 60 Katechisten des Kollegs „San Francesco d’Assisi“ und 80 Schwestern aus dem „Foyer Paolo VI.“: insgesamt sind dies 621 Studenten aus 500 Diözesen und 100 Ländern. Die meisten Studenten kommen aus Afrika und Asien, aber es gibt auch Studenten aus Ozeanien, Nahost, Lateinamerika und Europa.
Sodann sprach Erzbischof Sarah über die Institute und Seminare, die mit der Päpstlichen Universität Urbaniana und damit mit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker direkt assoziiert sind. Insgesamt sind es 89: davon 54 in Afrika, 27 in Asien, 3 in Amerika, 3 in Europa und 2 in Australien-Ozeanien. Bei seinen Erläuterungen wies Erzbischof Sarah insbesondere auf die bedeutende Rolle der Bischofs für das Leben des Priesterseminars hin und auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den Bischöfen bei der Gründung von interdiözesanen und nationalen Priesterseminaren. Er erwähnte dabei auch die Notwendigkeit von akademischen Bildungseinrichtungen, das Engagement bei der angemessenen Ausbildung der Lehrer und Erzieher, das Engagement bei der Begleitung von Priesterberufungen … Abschließend vertrauter Erzbischof Sarah vor allem „die wichtige Aufgabe der Ausbildung der Priesterseminaristen“ der pastoralen Fürsorge der Bischöfe an. (SL) (Fidesdienst, 12/09/2006 - 51 Zeilen, 621 Worte)


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