AFRIKA/ANGOLA - Allarmierende Kindersterblichkeitsrate in Angola, eines der afrikanischen Länder mit den größten Vorkommen an Bodenschätzen

Freitag, 8 September 2006

Luanda (Fidesdienst) - Angola steht unter den portugiesisch-sprachigen Ländern an erster Stelle, was die Kindersterblichkeitsrate anbelangt. Wie aus dem Jahresbericht des UN-Bevölkerungsfonds hervorgeht, liegt die Kindersterblichkeit in Angola bei 133 Toten pro tausend Kinder.
In den anderen beiden afrikanischen Ländern in denen die Amtssprache Portugiesisch ist, Guinea Bissau und Mosambik, liegt die Kindersterblichkeitsrate bei jeweils 114 und 94 per mille. Wie aus dem Dokument der Organisation der Vereinten Nationen hervorgeht, liegt die Kindersterblichkeit in den weniger entwickelten Ländern bei durchschnittlich 59 per mille, während die Rate in den Industrieländern bei 7 per mille liegt.
Auch eine Studie des Verbandes „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) veröffentlichte vor kurzem alarmierende Daten zur Situation der Neugeborenen in Angola. Wie aus der Studie des humanitären Hilfswerks hervorgeht, liegt in der Zeit vom Januar bis April 2006 in Xa-Muteba in der Provinz Lunda Norte im Nordosten des Landes die Sterblichkeitsrate bei den Kindern unter 5 Jahren bei 2,8 je 10.000 pro Tag. „Diese Rate ist dreimal so hoch als die Durchschnittsdaten in den Entwicklungsländern“, so MSF in einer Verlautbarung. In etwa der Hälfte der Fälle ist die Todesursache Malaria. „Besonders allarmierend ist in Orten wie Xa-Muteba die mangelnde medizinische Versorgung. Dies ist in einem Land mit so vielen Ressourcen nur schwer erklärbar“, so Hernan Del Valle von MSF bei einer Pressekonferenz. Nach Ansicht von Del Valle hat es seit dem Ende des Bürgerkriegs in Angola im medizinischen Bereich „nur wenige Verbesserungen“ gegeben. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie wütete von 1975 bis 2002 ein Bürgerkrieg. Angola ist nach Nigeria das zweitwichtigste Erdölförderland in Afrika. (LM) (Fidesdienst, 08/09/2009 - 23 Zeilen, 270 Worte)


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