Neu-Delhi (Fides) - Es wird ein Heiliges Jahr sein, das in Indien im Zeichen der Ökumene gelebt wird: Das betont der Vorsitzender der Bischofskonferenz des lateinischen Ritus (CCBI) in Indien und Erzbischof von Goa und Daman, Kardinal Filipe Neri Ferrão, in einem Brief an die 132 Diözesen des lateinischen Ritus mit über 16 Millionen indischen Katholiken. In dem Schreiben wird zu einer vom „ökumenischen und interreligiösen Geist“ geprägten Beteiligung an den Feierlichkeiten gebeten, da „das bevorstehende Heilige Jahr mit dem bedeutenden ökumenischen Meilenstein des 1700. Jahrestages des Konzils von Nizäa zusammenfällt“, und die Einladung des Papstes anzunehmen, heißt es, „unsere Bemühungen um die christliche Einheit und die Zusammenarbeit mit anderen Religionen zu intensivieren, was den inklusiven Charakter unserer Hoffnung auf Gott widerspiegelt“.
Dieses Ziel wurde auch auf einem ökumenischen Treffen bekräftigt, das vor einigen Tagen in Bangalore stattfand und an dem 40 christliche Vertreter, darunter Bischöfe, Moderatoren und Pastoren aus etwa 20 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften der katholischen, orthodoxen, protestantischen und evangelikalen Konfessionen teilnahmen. Ziel des Treffens war es, die ökumenische Bewegung in Indien zu stärken, ausgehend von dem Gebet Jesu „Damit alle eins seien“ (Joh 17,21). Auf dem Treffen, an dem auch Erzbischof Andrews Thazhath, der Vorsitzende der interrituellen katholischen Bischofskonferenz (CBCI) teilnahm (der Bischöfe des lateinischen, des syro-malabarischen und des syro-malankarischen Ritus angehören), wurde beschlossen, häufiger zusammenzukommen, um die Gemeinschaft und Brüderlichkeit unter den führenden Kirchenvertretern zu fördern und die Gründung einer ökumenischen Föderation der Kirchen in Indien einzuleiten. Außerdem wurde beschlossen, im Jahr 2025 eine besondere nationale ökumenische Versammlung abzuhalten, um das Heilige Jahr 2025 und den 1700. Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils von Nicäa und des Glaubensbekenntnisses von Nicäa zu feiern.
Die christlichen Kirchen in Indien beabsichtigen, einen Dialog zu führen und eng zusammenzuarbeiten, um die drängenden nationalen Probleme in der heutigen Zeit anzugehen. Es wurde an den bedeutenden Beitrag der Kirchen zum Aufbau der Nation erinnert und vereinbart, daran zu arbeiten, „die falsche Vorstellung zu zerstreuen, dass das Christentum eine fremde Religion sei, da es seit etwa 2000 Jahren in Indien präsent ist“. Die Versammlung forderte den Schutz der Minderheitenrechte und die Sicherheit von Minderheitengemeinschaften und bekräftigte den Willen, sich für das Gemeinwohl Indiens einzusetzen.
(PA) (Fides 19/9/2024)
ASIEN/KAMBODSCHA - Heiliges Jahr in Begleitung der Jungfrau Maria und der kambodschanischen Märtyrer