VEREINIGTE STAATEN - UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit einer Behinderung: das Dokument soll 650 Millionen Menschen zu mehr Würde und Gleichberechtigung verhelfen

Dienstag, 5 September 2006

Rom (Fidesdienst) - „Nothing about us, without aus“ lautet der Titel der UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit einer Behinderung. Ein Slogan im Zeichen der gesellschaftlichen Integration, für ein Traktat, dessen Entwurf in New York nach acht Jahren fertig gestellt wurde.
Das Dokument ist ein erster wichtiger Schritt im Bereich der Menschenrechtsfragen im 21. Jahrhundert. Die formelle Annahme durch die Unterzeichnerländer soll bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen Mitte September stattfinden. Die Konvention sieht die Umsetzung von Gesetzen und anderen Maßnahmen vor, die die Rechte der Behinderten verbessern und diskriminierende Praktiken und Gewohnheiten ihnen gegenüber beseitigen sollen.
Gegenwärtig haben nur 45 Länder eine spezifische Gesetzgebung zum Schutz von Behinderten, deren Anzahl weltweit auf etwa 650 Millionen geschätzt wird. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass die Zahl aufgrund der medizinischen Fortschritte und der damit verbundenen Überalterung der Gesellschaft steigen wird.
Die Unterzeichnerländer sollen Gleichberechtigung und Menschenwürde für Behinderte garantieren, den Zugang zu öffentlichen und privaten Gebäuden und Transport- und Informationsmöglichkeiten verbessern. Es wird jedoch noch Jahre dauern, bis die Mindeststandards, die in der Konvention festgelegt werden, umgesetzt sein werden. Auch bei der Formulierung der Charta gab es aufgrund kultureller Differenzen zwischen den Mitgliedern der Kommission erhebliche Verzögerungen. Meinungsunterschiede gab es insbesondere bei Themen wie Abtreibung, Empfängnisverhütung, Prävention gegen Aids und Sexualerziehung. (AP) (Fidesdienst, 05/09/2006 - 22 Zeilen, 229 Worte)


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