ASIEN/INDIEN - „Die Ethik in das öffentliche Leben zurückbringen“: dafür möchte sich der neue Präsident des Rates der Bischöfe von Nordostindien, Erzbischof Thomas Menamparampil einsetzen

Montag, 4 September 2006

Guwahati (Fidesdienst) - In Nordostindien muss dafür gesorgt werden, dass „die Ethik wieder im Mittelpunkt des öffentlichen Lebens steht“ und zwar auf allen Ebenen. Dies betonte Erzbischof Thomas Menamparampil von Guwahati bei einem kürzlichen Treffen, bei dem sich die Teilnehmer mit dem Beitrag der Christen zur Bewältigung der dringlichen Herausforderungen in der Region befassten: Frieden, Entwicklung, Gesundheit, Bildung und Wohlstand.
Erzbischof Menamparampil betonte in seiner Ansprache, dass die Christen berufen seien, einen bedeutenden Beitrag zu leisten: in der Region leben rund 2 Millionen Katholiken, es gibt 15 kirchliche Internate, 350 weiterführende Schulen, viele Mittelstufenschulen, Krankenhäuser, Krankenstationen und Sozialeinrichtungen für Frauen, Waisen und Behinderte. Der Erzbischof erinnerte dabei an die Notwendigkeit des Aufbaus von Frieden und Harmonie in Nordostindien, ausgehend von dem Beitrag, den Familien, Schulen, Ordensgemeinschaften, Verbände und Universitäten leisten können. Damit bei den einzelnen Bürgen ein Bewusstsein von der eigenen Verantwortlichkeit entstehe, werde das bevorstehende „Soziale Jahr“ dem ebenfalls dem Thema „Ethik im öffentlichen Leben“ gewidmet sein, so Erzbischof Menamparampil. Damit solle zu einer möglichst weit gefächerten Teilnahme in der Gesellschaft angeregt werden.
Erzbischof Menamparampil wird als Religionsvertreter vor allem auch für sein konstantes Engagement für Gerechtigkeit und Frieden in Nordostindien geschätzt. Der Erzbischof war wiederholt als Mittler im Konflikt zwischen verschiedenen Volksgruppen im indischen Unionsstaat Assam tätig, wo es immer wieder zur Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Volksstämmen kommt, wobei es um politische, wirtschaftliche, territoriale und ethnische Fragen geht. Dank seines Engagements legten die Karbi und Dimasa in der Region Anglong nach heftigen Spannungen und Auseinandersetzungen die Waffen nieder und gelangten zu einer Aussöhnung.
Erzbischof Menamparampil koordiniert ein „Joint Ecumenical Peace Team“, das sich aktiv für den Dialog und den Frieden in Nordostindien einsetzt und vor allem bei lokalen Kontroversen schlichtend wirkt. In seiner Eigenschaft als Präsident des Rates der Bischöfe von Nordostindien wird der Erzbischof zukünftig im Namen der ganzen katholischen Kirche in der Region sprechen und damit seinem Engagement für den Frieden zusätzlich Nachdruck verleihen. (PA) (Fidesdienst, 04/09/2006 - 30 Zeilen, 340 Worte)


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