AFRIKA/BURKINA FASO - Internationales Netzwerk „Talitha Kum”: Pater Gonsum über die Bekämpfung des Menschenhandels in Afrika

Dienstag, 11 Juni 2024

Ouagadougou (Fides) - Pater Augustine Rotshak Gonsum stammt aus Nordnigeria, genauer gesagt aus Pankshin im Bundesstaat Plateau. Er ist als Priester der Gesellschaft der Afrikamissionare (Weiße Väter) in Burkina Faso tätig, derzeit in der Provinz Frankophones Westafrika (P.A.O.). Er lebt dort in der Gemeinschaft "Maison d'accueil" in der Hauptstadt und arbeitet im Bildungszentrum „Pélican“ in Paspanga (Ouagadougou). Am Rande der Generalversammlung von „Talitha Kum“, dem internationalen Netzwerk gegen Menschenhandel und Ausbeutung, dessen stellvertretender Koordinator er in Burkina ist, sprach er mit Fides. An der Versammlung nahmen Vertreter aus 90 Ländern der Welt teil, die sich anlässlich des 15-jährigen Bestehens der 2009 gegründeten Organisation bei der Internationalen Union der Generaloberen (Uisg) versammelt hatten.
"Die Organisation ist in mehreren Orten des afrikanischen Landes vertreten: Bobo Dioulasso, Ouagadougou, Banfora, Diébougou, Koudougou, Nouna, Tenkodogo, Dédougou, Gaoua und Ouahigouya", berichtet der Missionar. "Mit unserem Engagement wollen wir Gemeinschaften fördern, ermutigen und voranbringen, die frei von Menschenhandel, sicher und gesund für alle sind. Wir fördern die Achtung der Grundrechte und der Würde aller Menschen unabhängig von ihrer Rasse, Religion und Herkunft, die bedingungslose Liebe Christi zu den Menschen und ein integratives Umfeld", betont er.
"Das Netzwerk ‚Talitha Kum‘ hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Menschenhandel, dem Missbrauch und der Ausbeutung schutzbedürftiger Menschen durch Präventions-, Sensibilisierungs-, Advocacy- und Opferhilfemaßnahmen ein Ende zu setzen. Wir bemühen uns um einen sinnvollen direkten Dialog mit Menschen, die ihr Land in der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen wollen, führen Bildungsprogramme durch, um Einzelpersonen und Gemeinschaften für das Thema Menschenhandel zu sensibilisieren, und beteiligen uns an Studien und Forschungsarbeiten, um die Ursachen und Risikofaktoren für die Gefährdung durch neue Menschenhandelsszenarien besser zu verstehen", berichtet Pater Augustine.
Zu den vom Netzwerk in Burkina auf den Weg gebrachten Initiativen zählt Pater Augustine die Sensibilisierung von Pastoralreferenten, Treffen in Schulen, Hochschulen, Universitäten und Pfarreien sowie Sendungen in Radio- und Fernsehsendern über die Realität des Menschenhandels. "Wir nehmen aber auch viele Opfer und Überlebende auf", fügt der Missionar hinzu. „Wir versuchen, ihnen ein Klima der Sicherheit zu bieten und sie auf die Rückkehr in ihre Herkunftsländer vorzubereiten. Es gibt Opfer aus Kamerun, Nigeria, der Elfenbeinküste, Burkina Faso... Die soziale Wiedereingliederung besteht darin, ihnen eine schulische oder praktische Ausbildung als Einkommensquelle zu bieten, damit sie sich leichter wieder in die Gesellschaft integrieren können. All dies", so der Missionar abschließend, "setzt voraus, dass wir Mittel finden oder sie an andere Stellen weiterleiten, um ihre Unterstützung zu gewährleisten. Deshalb stehen wir in engem Kontakt mit Botschaften, der Jugendseelsorge, Krankenhäusern, Polizeistationen, Frauenzentren und dem Jugend- und Justizministerium."
"Talitha Kum ist zu einem weit verzweigten und globalen Netzwerk geworden, das gleichzeitig auch in den Ortskirchen gut verwurzelt ist", sagte Papst Franziskus am 23. Mai in seiner Ansprache an die Teilnehmer des Treffens des internationalen Netzwerks, „Es ist zu einem Bezugspunkt für die Opfer, ihre Familien, die gefährdeten Menschen und die am meisten gefährdeten Gemeinschaften geworden".
(AP) (Fides 11/6/2024)


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